FerienfreizeitSommerspektakel für Leverkusener Kinder ist ein großer Erfolg

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Mädchen auf der Hüpfburg beim Sommerspektakel in der Bahnstadt Opladen

Leverkusen – Um kurz vor elf Uhr in der Bahnstadt Opladen: Es wird schon wild auf der Hüpfburg getobt, Inlineskater gefahren und Fußball gespielt. So langsam trudeln Kinder aus ganz Leverkusen auf der riesig grünen Fläche in der Bahnstadt ein.

„Heute ist unser Schnuppertag. Wenn es den Kids gefällt, bringen sie im Laufe der Woche oftmals noch Freunde mit. Eine Art Schneeballeffekt“, sagt Reiner Hilken von der Jugendszene Leverkusen über das Sommerspektakel, das am vergangenen Freitag beendet wurde. Für die Daheimgebliebenen, wie Hilken sie nennt, seien Ferienangebote wie das Sommerspektakel von großer Bedeutung. Viele Kinder würden in den Sommerferien nicht verreisen. Deshalb sei es wichtig ihnen zu zeigen, dass sie nicht von der Gesellschaft in Vergessenheit geraten seien.

Das Sommerspektakel

Zum ersten Mal war die Bahnstadt Opladen Ort des Sommerspektakels. Die Ferienaktion wird jährlich von der Jugendszene Leverkusen für Kinder und Jugendliche veranstaltet. Dieses Jahr fand das zweiwöchige Programm vom 4. bis 15. Juli statt. Es gab viele verschiedene Angebote zu entdecken: Von Schmuckworkshops über Airbrush und Henna-Tattoos bis hin zum BMX-Workshop, Graffiti und einer kleinen Zirkusschule.

„Ela, beim Fixieren verschmieren die Tattoos. Was sollen wir machen?“, fragt Reiner Hilken seine Frau Ela, die jährlich den Schmuck- und Tattooworkshop anbietet. „Dann hast du es nicht lange genug trocknen lassen“, antwortet Ela Hilken. Sie hätte schon öfter überlegt, einen anderen Workshop anzubieten. „Aber die Perlen laufen immer. Sie haben eine magische Anziehung. Die Kinder begeistern sich dafür. Das ist das wichtigste“, so Ela Hilken.

Kinder können sich frei entfalten

Auch heute um elf Uhr sitzen die Kids dicht beisammen auf den Bänken, die um den Perlentisch stehen. Ob Armbänder, Ketten oder Ohrringe das Ergebnis des Feingefühls und der Geduld sind, hier werden Perlen bedacht ausgewählt, in bunten Mustern kombiniert und fleißig auf Gummibänder geknüpft.

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Konzentriert arbeiten die Kinder an Perlenschmuck.

Die Vertreter, Helfer und Ehrenamtlichen des Hauses der Jugend Opladen bieten kreativ Workshops an, wie Steine bemalen, Jutetaschen designen, Freundschaftsbilder drucken und Brandmalkolben gestalten, an. „Beim Sommerspektakel gibt es jedes Jahr ein inspirierendes vielfältiges Angebot. Die Kids können sich frei entfalten und neue Interessen entdecken“, sagt Diana Seidel, Sozialarbeiterin im Haus der Jugend.

Außerdem gebe die Aktion Kindern und Jugendlichen in dieser Stadt eine Stimme, erklärt Seidel. „Auf soziale Einrichtungen wie die Jugendhäuser oder die EJS machen wir hier auch aufmerksam. Vielleicht hilft es dem ein oder anderen, der in einer schwierigen Situation steckt, sich zu überwinden, nach Rat zu fragen“, so die Sozialarbeiterin.

„Alles ist teuer geworden“

Christina Mergel ist heute mit ihrer neunjährigen Enkeltochter Emma das erste Mal beim Sommerspektakel. „Wir wohnen direkt gegenüber der Bahnstadt und sind so auf das Angebot aufmerksam geworden. Ich finde es echt klasse, dass das Programm kostenlos ist. Heutzutage ist alles so teuer geworden“, sagt Mergel.

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Das Essen bereiteten die Kinder mit Hilfe von Betreuern zu.

Sie wartet gerade auf Emma, die in der Warteschlange für eine selbst designte Airbrush-Kappe steht. „Wenn es nicht genügend Käppis gibt, würde ich auch welche spenden. Zuhause haben wir noch bestimmt 20 Stück.“

Die neunjährige Alicia vom Jugendhaus Opladen hat sich heute auch ein Käppi nach ihrem Wunsch mit grüner Farbe besprühen lassen. „Ich finde es cool, dass wir jeden Tag den Workshop aussuchen können, auf den wir Lust haben“, sagt Alicia. Sie und die zwölfjährige Mideia helfen heute beim Aufbau mit. „Ich bin auch vom Jugendhaus Opladen und helfe in der Küche mit. Das macht mir riesig Spaß, weil ich selbst auch mit meiner Mama gerne mal backe oder koche. Außerdem sind die Helferinnen sehr nett“, sagt Mideia.

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In der Küche sind bereits alle helfenden Hände aktiv. Es wird geputzt, aufgeräumt, Geschirr gespült und geschnippelt. Was jedoch nach einem eingespielten Team aussieht, ist die Zusammenarbeit von Kindern und Erwachsenen, die sich erst seit heute kennen. „Es geht darum, dass die Kinder mitmachen und mitplanen dürfen. Es ist großartig zu sehen, wie hier alles funktioniert“, sagt Silvia Diehl vom Jugendhaus Lindenhof. Sie sei überwältigt, wie eifrig die Kinder mit dem Aufbau und der Organisation helfen würden und wie gut das Ganze funktioniere, obwohl sie die Kinder erst seit heute kenne.

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