FronleichnamsprozessionGemeinsame Eucharistiefeiern in Bürrig und Opladen

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Bürrig/Opladen – Larry Justino ist an diesem Morgen alleine in der Opladener Fußgängerzone unterwegs. Als die Gläubigen an ihm vorbeiziehen, bleibt Justino stehen und sieht sich die rund 150 Teilnehmer der Fronleichnamsprozession an. „Ich finde das schön“, sagt der New Yorker Katholik, dem man seinen amerikanischen Akzent erst im zweiten Satz anhört. „Hätte ich davon gewusst, wäre ich vielleicht mitgegangen.“

An der Aloysiuskapelle hat sich der Zug in Bewegung gesetzt, sechs Messdiener gehen vorneweg, tragen das Kreuz, Kerzen und Banner. Dahinter haben sich Fahnenträger des Kolpingwerks eingereiht. Stadtjugendseelsorger Michael Ottersbach trägt unter einem Baldachin die Monstranz mit dem Allerheiligsten, daneben geht Stadtdechant Heinz-Peter Teller. Viele der Prozessionsteilnehmer sind ältere Menschen, aber es fällt auf, dass auch einige Jugendliche das Hochfest der Gegenwart des Leibes Jesu Christi in der Eucharistie feiern. Ende März dieses Jahres führte die städtische Statistik unter 166 098 Leverkusener Bürgern 60 903 Katholiken. Nur ein Bruchteil von ihnen ist an diesem Sonntag in Leverkusen in den verschiedenen Fronleichnamsprozessionen unterwegs. In Wiesdorf, Bürrig und Küppersteg ziehen die Gläubigen in drei Prozessionen zum gemeinsamen Gottesdienst an der Olof-Palme-Straße.

In Opladen gehen drei Gruppen zum Altenheim Albertus, wo zusammen die Eucharistie gefeiert wird. Für die Prozession um die Pfarrer Teller und Ottersbach geht es von der Düsseldorfer Straße aus an der Remigiuskirche vorbei in die Fürstenbergstraße. Hier wird haltgemacht, eine Station am Katholischen Kindergarten St. Remigius steht an, Fürbitten werden vorgetragen. Teller erinnert in seinen Worten an das Vorbild Jesu und fragt, worauf es ankomme im Leben. „Was vermitteln wir Kindern?“ Er sagt, Jesus Christus sei in der Mitte der Gläubigen. „Preiset den Herrn, Halleluja!“, singt die Gemeinde.

Entlang des Prozessionswegs sind fast keine Gebäude geschmückt, auf der Karl-Bückert-Straße rückt eine Anwohnerin gerade noch rechtzeitig Blumenkübel und Kreuz an die richtige Stelle und geht wieder in ihr Haus, bevor die Prozession vorbeikommt. Am Rennbaumplatz trifft der Umzug mit einem zweiten zusammen. Ein Ehepaar wartet schon darauf, sich anschließen zu können, er im Anzug, sie im Kostüm. Sie gingen jedes Jahr mit, sagt der Mann, Dietmar Rogalla. „Das ist wichtig“, meint der 57-Jährige. „Man sollte den Glauben auch nach außen tragen.“

Ein Mann im Rollstuhl wird herangefahren, wieder werden an einem Altar Fürbitten vorgetragen. Während die Prozessionsteilnehmer Weihrauch umweht, fährt im Hintergrund ein Güterzug über die Gleise und übertönt die Worte der Geistlichen. Dann setzt sich die Prozession wieder in Bewegung, inzwischen sind es fast doppelt so viele Menschen wie am Anfang.

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