KarnevalBrauhaus Schlebusch singt sich in den Ausnahmezustand

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Karnevalsjecke im Brauhaus Schlebusch hatten die Qual der Wahl unter vielen Karnevalshits.

Karnevalsjecke im Brauhaus Schlebusch hatten die Qual der Wahl unter vielen Karnevalshits.

„Loss mer singe“ op Jöck machte im Brauhaus Schlebusch in der Waldsiedlung Station – zur Freude der stimmgewaltigen Jecken.

Im Brauhaus Schlebusch herrscht Ausnahmezustand – die Luft ist stickig, die Stimmung elektrisierend. „Loss mer singe“ geht im Brauhaus Schlebusch weiter „op Jöck" und das bedeutet eine gigantische Mitsing-Party. Der Raum ist picke packe voll mit munteren Jecken, in der einen Hand halten sie ein Liedtextblatt in der anderen eine Stange Schreckenskammer Kölsch. Ganz hinten thront auf einer Empore der Moderator, der Dreh- und Angelpunkt des Abends und die Hymne der Kneipen-Tour von Stefan Knittler erklingt: „Kumm, kumm loss mer singe! Dat Jeföhl, dat steck einfach an.“

Brauhaus Inhaber Andi Berndt berichtet, dass die kostenlosen Tickets innerhalb von nur einer Minute vergriffen waren: „Zwei Stunden vor der Ausgabe haben die Jecken bereits vor dem Brauhaus ausgeharrt – Glühwein war das Mittel, um die Laune hochzuhalten.“ Nur etwa die Hälfte der Anwesenden konnte ein Ticket ergattern, doch das Brauhaus Schlebusch ist bis auf den letzten Millimeter gefüllt. Für Jecke scheint „Loss mer singe“ ein Muss zu sein.

Sechs aus 20 – Karnevalisten suchen ihre Sessions-Hits aus

Gesungen werden die 20 besten Sessions-Hits, aus denen die Karnevalisten im Brauhaus ihre sechs Favoriten wählen können. „Mir all sin Fasteleer" von „Jeck Jeneration“ erklingt, gefolgt von den eingängigen Klängen von den „Bläck Fööss“ mit „He es Kölle ze Hus“. Die Karnevalisten singen mit voller Inbrunst, denn schließlich feiert „Loss Mer Singe“ sein 22-jähriges Bestehen. Das Ziel sei es, jährlich die besten Titel aus rund 350 neuen Karnevalsliedern auszuwählen und vorzustellen. „Textsicherheit ist der Schlüssel, um Karneval in vollen Zügen zu genießen“, findet zumindest der Moderator.

Nach Paveiers „Es muss ja nicht für immer sein“, „Romeo und Julia“ von Brings und „Gute Zeit“ von Cat Ballou werden die Stimmen in großen roten Eimern vergeben. „‚Wenn ich 'ne Engel bin‘ hat aber noch mehr Drive“, wird laut diskutiert in einer Gruppe, welches Lied den Sieg verdient hat. Dann ist es so weit, und die Stimmzettel werden ausgezählt. 

Kasalla gewinnt „Loss mer singe“ in Leverkusen

„Et es doch immer schön, wenn mer all zesamme sin. Un mer singe all die Leeder, die mer vun Kindheit an schon kennt“, von den Bäck Fööss ertönt. Der Sieger des Abends steht fest, verkündet der Moderator: „‚Kasalla‘ met Ludwig Sebus ‚Wenn ich ne Engel bin‘ belegt den ersten Platz!“ Die Jecken feiern, singen und zelebrieren die kölsche Lebensfreude noch weiter.

Und so hallt der Schlachtruf der Jecken durch das Brauhaus: „Loss mer singe, loss mer fiere, loss mer leeve, loss mer laache – Schlebusch Alaaf!“ „Loss mer singe“ ist eine Erfahrung, die man als Karnevalsfreund auf keinen Fall verpassen sollte, sind sich die Jecken im Brauhaus einig.

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