Klassik in LeverkusenWestdeutsche Sinfonia spielt ein Konzert mit fulminantem Finale

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Westdeutsche Sinfonia Joeres

Die Westdeutsche Sinfonia unter Leitung von Dirigent Dirk Joeres

Leverkusen – Wolfgang Amadeus Mozarts Sinfonie A-Dur KV 201 wird als Höhepunkt und zeitgleich Abschluss seiner Jugendjahre gesehen. Haydns Trompetenkonzert Es-Dur gilt bis heute als das Kabinettstück schlechthin für dieses Instrument. Regers Variationen, in denen er das Thema aus dem 1. Satz von Mozarts Sonate Nr. 11 A-Dur KV 331 (300i) verwendet, gehört zu seinen populärsten und berühmtesten Kompositionen. Leider gehört sie auch zu seinen letzten. Gemeinsam standen diese drei Perlen der klassischen Musik beim Klassiksonntag der Westdeutschen Sinfonia im Leverkusener Forum auf dem Programm.

Unter der Leitung von Dirk Joeres bezauberten die Sinfonia und der Solotrompeter Uwe Komischke am Sonntagabend ein begeistertes Publikum. Mit Mozart begann ein grandioses Konzert, das die Coronaverdrossenheit vieler Zuschauer einfach hinwegfegte. Leicht, sanft und fröhlich, aber auch voll und durchdringend, zeigte sich die Kunst eines großen Komponisten. In harmonischer Art und Weise wechselten sich die einzelnen Stimmungen ab und nahmen die Zuschauer regelrecht gefangen.

Tiefe Symbiose von Dirigent und Sinfonia

Manch einer saß dort mit geschlossenen Augen und genoss die perfekt gespielten Klänge eines grandiosen Orchesters. Die tiefe Symbiose von Dirigent und Sinfonia war von der ersten Note an fast greifbar zu fühlen. Der anschließende Applaus machte deutlich, dass beide das Publikum im Sturm erobert hatten.

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Nach einem kleinen Umbau wurde Trompeter Uwe Komischke ebenfalls begeistert empfangen. Der feierliche Haydn war die optimale Fortsetzung zum fröhlich leichten Mozart. Durch den warmen, klaren Klang einer perfekt gespielten Trompete und eines wunderbar harmonierenden Orchesters wurde die Stimmung Haydns aufs trefflichste transportiert.

In seiner sensiblen Art schaffte das Orchester Raum für die Trompetenparts, sodass sich diese entfalten konnten. Auch die Soli waren sauber gespielt.

Max Reger: Vor der Größe Mozarts verbeugt

Aber nicht nur die Technik stimmte, sondern auch das Gefühl, das hinter dieser Musik steht, war allgegenwärtig. Diese wunderbare Leistung von Solist und Orchester honorierte das Publikum ebenfalls mit einem herzlichen Applaus, so dass Komischke mehrfach auf die Bühne zurückkehrte. Den Abschluss dieses gelungenen Ausflugs in die klassische Musikwelt bildete Max Reger, der sich gekonnt vor der Größe Mozarts verbeugte, indem er eines seiner Werke als Grundlage für seine Variationen auserkor.

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Erst heiter und leise, mit Schwerpunkt auf den Bläsern, steigerte sich die Dynamik von Variation zu Variation. Nach und nach rückte jeweils eine andere Instrumentengruppe in den Fokus des Werkes, was die Stimmung maßgeblich beeinflusste. Am Ende stand schließlich ein fulminantes Finale, das den kompletten Raum erfüllte und dem Publikum fast dem Atem nahm.

Als wenige Sekunden nach dem Schlusston ein „Wow!“ aus dem Publikum ertönte, sprach der unbekannte Rufer vielen der Anwesenden aus dem Herzen. Der anschließende Applaus von vier Minuten sprach eine eindeutige Sprache.

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