Kürzere TakteLeverkusener Wupsi will ihr Liniensystem verbessern

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Auch Opladen soll von den besseren und schnelleren Verbindungen profitieren.

Auch Opladen soll von den besseren und schnelleren Verbindungen profitieren.

Leverkusen – Fünf Schnellbuslinien, kürzere Takte und Fahrzeiten, spätere Nachtbusse: Die Wupsi will ihr Netz kräftig umkrempeln. Und die Stadt viel Geld in die Hand nehmen: Eine Million Euro soll die Verbesserung pro Jahr kosten. Das ist einiges: Bislang fließen aus der Stadtkasse jedes Jahr zwei bis zweieinhalb Millionen Euro an das Busunternehmen.

Dafür bekommen die Kunden einiges dazu: vor allem bessere Verbindungen zur Bahn und von Ost nach West. So erhält etwa Bergisch Neukirchen erstmals eine direkte Verbindung nach Wiesdorf zum Bahnhof Mitte. Aber auch der Bahnhof Opladen und die Endhaltestelle der Straßenbahn-Linie 4 in Schlebusch werden besser zu erreichen sein.

Grundsätzlich gilt an den Wochentagen künftig der 20-Minuten-Takt, am Wochenende bleibt es bei einer halben Stunde. Dort, wo zwei Schnellbuslinien zusammenkommen, ergebe sich sogar ein Zehn-Minuten-Takt, sagte am Mittwoch Frank Nettesheim. Der Prokurist bei der Wupsi hat das Netz gestrickt.

Neue Namen für Anbindungen

Gewöhnungsbedürftig werden einige neue Namen sein: Die Wupsi bezeichnet die direkten Anbindungen als Schnellbuslinien. So wird aus der 220 von Lützenkirchen nach Leverkusen-Mitte der SB 20, aus der 210 von Rheindorf über Wiesdorf nach Steinbüchel der SB 21. Hier wird der Linienweg verkürzt, um sieben Minuten Fahrtzeit zu sparen. Das kostet allerdings den Anschluss an den S-Bahnhof Rheindorf, der dann mit der Linie 211 hergestellt wird. Mit der 207 wird außerdem der S-Bahnhof Küppersteg bedient. Der neue 20-Minuten-Takt stimmt Bus und die S 6 besser aufeinander ab.

Ein System von Schnellbus-Linien soll Ost und West besser miteinander verbinden. Der Brückenschlag nach Köln ist noch Idee.

Ein System von Schnellbus-Linien soll Ost und West besser miteinander verbinden. Der Brückenschlag nach Köln ist noch Idee.

Mathildenhof bekommt mit dem SB 22, früher 212, einen besseren Anschluss nach Wiesdorf; zudem wird die Fahrzeit um acht Minuten kürzer, weil der Linienweg begradigt wurde und nicht mehr über den sehr stauträchtigen Willy-Brandt-Ring führt. Auch aus Hitdorf geht es schneller zum wichtigsten Bahnhof. Der SB 23 (Ex 233) bedient nicht mehr die Wöhlerstraße, braucht deshalb drei Minuten weniger. Mit dem SB 24, der früheren 239 und 240, werden Hilgen und Bergisch Neukirchen an die Rhein-Bahnstrecke angeschlossen, und das schnell: Weil sie sich den Umstieg in Opladen sparen, sind die Bergisch Neukirchener rund 13 Minuten eher da.

Mehr Busse

Acht bis zehn neue Busse muss die Wupsi anschaffen, um die neuen Linien zu bedienen. Das bedeute auch 25 bis 30 weitere Fahrer, sagte Geschäftsführer Marc Kretkowski.

Für ein besseres Fortkommen sollen in der Stadt mehr Busspuren eingerichtet werden. Die Rennbaumstraße sei ein ein schöner Erfolg, könne aber nur der Anfang sein. Diese Ansicht teilt Reinhard Schmitz, der Chef des Tiefbausektors in der Stadtverwaltung. (tk)

Drei weitere Schnellbusse dienen der Verstärkung und fahren nur in der Woche: morgens in die Stadt, abends heraus. Alle führen zum Chempark: SB 27 aus Rheindorf, SB 28 aus Steinbüchel, SB 29 aus Mathildenhof über Schlebusch.

Das klingt alles sehr logisch – jetzt müssen noch die Politiker mitspielen. Am Mittwochnachmittag wurde ihnen das neue Netz präsentiert, nächsten Monat kommt es in die Ausschüsse. Umgesetzt werden könnte es dann nächsten Sommer. Baudezernentin Andrea Deppe ist sicher: „Wir müssen erst einmal ein Angebot schaffen, damit die Leute wechseln.“ Die Stadt steht doppelt unter Druck: Es gibt zu viele Staus, die Luft ist zu dreckig. Busfahren soll helfen.

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