Eine mögliche Bebauung des ehemaligen Bunkers in der Opladener Innenstadt durch die Stadt rückt in weite Ferne. Die CDU zieht die Konsequenzen.
BauprojektAn der Bahnhofstraße in Opladen herrscht Stillstand – CDU will Areal verkaufen

Der seit Jahrzehnten auf dem Bunker an der Bahnhofstraße in Opladen etablierte, öffentliche Parkplatz freut die Autofahrer, ist aber städtebaulich eine miserable Lösung.
Copyright: Ralf Krieger
Bereits im Stadtteilentwicklungskonzept für Opladen, entwickelt in den Jahren 2012 bis 2014, wird darüber nachgedacht, dass sich auf dem Areal über dem alten Bunker in der Bahnhofstraße im Opladener Zentrum dringend etwas ändern muss. Denn der dort etablierte öffentliche Parkplatz wurde und wird in der Dunkelheit von vielen als „Angstraum“ empfunden. Der Fußweg, der Bahnhofstraße und Gerichtstraße am Parkplatz entlang verbindet, kommt im Ansehen der Leute auch nicht gut weg: Die Bezeichnung als Pinkelgasse spricht Bände.
Doch es zeigt sich, dass so ein Parkplatz in der Innenstadt, auch wenn er sein provisorisches Erscheinungsbild in Jahrzehnten nicht verloren hat, ein ziemliches Beharrungsvermögen entwickeln kann. Das jedenfalls ist die Quintessenz aus Auskünften, die die Stadtverwaltung nun der CDU-Fraktion erteilt hat. Die Fraktion hat in einer Anfrage daran erinnert, dass es vor gut einem Jahr einen einstimmigen Beschluss in der Bezirksvertretung II gegeben hatte. Dieser forderte die Stadtverwaltung auf, eine statische Untersuchung des Areals in Auftrag zu geben, um die mögliche Bebauung des Geländes weiter zu konkretisieren. Denn bislang gibt es lediglich eine städtebauliche Entwicklungsstudie des Büros Rotterdam Dakowski GmbH, erstellt „vorbehaltlich einer statischen Prüfung“, wie die Verwaltung nicht müde wird zu betonten, und Mitte 2022 präsentiert.

Der Parkplatz auf dem Bunker in der Bahnhofstraße Opladen, rechts der Fußweg zwischen Bahnhof- und Gerichtsstraße
Copyright: Britta Berg
Die CDU-Fraktion in Opladen wollte nun wissen, ob denn die statische Untersuchung inzwischen in Auftrag gegeben worden sei. Antwort der Verwaltung: Nein. Und weiter: „Vor dem Hintergrund der aktuellen Haushaltssituation ist dies vorerst auch nicht beabsichtigt.“ Die „aktuelle Haushaltssituation“, auf die die Verwaltung da anspielt, ist das 285 Millionen Euro schwere Defizit im Etat der Stadt. Da nach derzeitigem Stand nicht damit zu rechnen ist, dass dieses Finanzloch vor dem Ablauf eines Jahrzehnts wieder gestopft sein wird, ist mit dem Auftrag für eine statische Untersuchung und damit letztlich einer Bebauung des Bunkerareals vor Mitte der 2030er-Jahre wohl kaum zu rechnen.
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Wenn die Bebauung in städtischer Hand, also letztlich mit Steuergeld, betrieben wird. Diese Schlussfolgerung hat offenbar auch die CDU in Opladen gezogen. Matthias Itzwerth, Fraktionschef seiner Partei in der Bezirksvertretung, ist einigermaßen verärgert über die Stagnation an der Bahnhofstraße und fordert nun, dass sich die Stadt auf die Suche nach einem privaten Bauherren machen soll: „Diesen Stillstand finde ich unerträglich, seit Jahren erhoffen wir uns hier eine Aufwertung der Aufenthaltsqualität. Wenn es die Stadt nicht kann, sollten wir versuchen, einen privaten Investor zu finden, der sich dieser Sache annimmt. Die CDU Opladen wird daher einen Antrag stellen, einen Käufer für den ehemaligen Bunker zu suchen.“
Dazu müsste freilich der Stadtrat dem Verkauf des Geländes zustimmen.