Heimatcheck WiesdorfDie Rathaus-Galerie bringt Vor- und Nachteile

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Die Rathaus-Galerie: Die einen sehen sie als als Ungetüm an, die anderen schätzen sie.

Leverkusen – Wer einkaufen will, ist in Wiesdorf richtig. Mit einer Note von 2,9 haben die Einkaufsmöglichkeiten bei unserer Leser-Umfrage am besten abgeschnitten. Nicht zuletzt dank der Rathaus-Galerie: Vor neun Jahren eröffnet, kann man sich auf mehreren Etagen in knapp 120 Geschäften mit Gegenständen von T-Shirts bis Olivenöl, von Haushaltsmixer bis Reiseroman eindecken. In Wiesdorf ergänzt ein Wochenmarkt das Supermarkt- und Reformhausangebot der Galerie: An wechselnden Standorten gibt es hier frisches Obst und Gemüse.

City C ist das Sorgenkind der Stadt

Auf der einen Seite floriert die Innenstadt, auf der andere Seite herrscht Leerstand: Die City C ist das Sorgenkind der Stadt. Gebaut in den 60er Jahren, zogen Ketten wie Woolworth und C & A ein. Doch dann ging es bergab, ein Laden nach dem anderen schloss. Feldhaus ging 2006, Woolworth 2009, C & A gut ein Jahr später: Es gab ja ein weiteres Lokal in der Rathaus-Galerie. In der City C sieht es mittlerweile fast aus wie in einer Geisterstadt. Mehrfach gab es im Rathaus Ansätze, die Einkaufspassage  wiederzubeleben. Diskutiert wurde und wird, ob man nicht Ämter der Stadtverwaltung dort unterbringen könne. Auch nach Investoren wurde händeringend gesucht, die sich bereit erklären würden, das Areal umzugestalten. Bislang ist aber nichts passiert.

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Die Rathaus-Galerie sorgt für Diskussionen.

Aus heutiger Sicht ist an der weitgehend leerstehenden Passage so ziemlich alles falsch, was falsch sein kann: die Ladenlokale sind zu klein, zu niedrig und falsch angeordnet. Die unterirdische Andienung ist schwierig, weil nur kleine Lastwagen in das Erschließungsgeschoss passen. Schwer macht es auch die Eigentümerstruktur: 100 gibt es, sie sind kaum unter einen Hut zu bringen. Im Frühling gab es den letzten Anlauf, die City C wiederzubeleben: Eine neue Projektstruktur sollte geschaffen werden. Darauf hatten sich die Ratsvertreter von CDU, SPD, Grünen, Opladen plus und FDP unter Beteiligung des Oberbürgermeisters geeinigt.

Der gemeinsame Antrag der fünf Fraktionen sah die Etablierung eines Projektmanagements für die City C vor, das – als eigene Gesellschaft und von einem Aufsichtsrat mit dem Oberbürgermeister an der Spitze kontrolliert – das Projekt Wiederbelebung stemmen soll. Sowohl eine ausgeweitete Wohnnutzung wie der Umbau zu Verwaltungsgebäuden sollten möglich bleiben, die Beteiligung privater Investoren sollte nicht ausgeschlossen, sondern ausdrücklich weiter gewünscht werden. Die Themen Hotel, Supermarkt und Einzelhandel waren hingegen ausgeklammert. Seitdem ist nicht viel passiert. Ähnlich sieht es bei den Luminaden aus: Auch hier herrscht teilweise gähnender Leerstand.

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Sorgenkind City C: Das Einkaufszentrum aus den 60er Jahren bot einst großen Ketten Platz. 

Noch ist es nicht so weit, dass aus der City A die nächste City C wird. Aber auch in den Luminaden gibt es große Probleme:  Eine Architektur aus den frühen Siebzigern, die nicht mehr passt; dazu die Last aus der Concordia-Pleite: Acht Ladenlokale gehören zum siebten Immobilienfonds der Gesellschaft, die vor mehr als einem Jahrzehnt vor die Wand fuhr. Erst im April platzten zwei Zwangsversteigerungen von Läden in den Luminaden. Noch am Vorabend hatte der Interessent abgesagt. Wie es in den Luminaden weitergeht, ist unklar. Denn auch hier – wie in der City C – stehen schwierige Eigentumsverhältnisse einer raschen Veränderung im Weg. Knapp 137 Wohnungseigentümer und rund 50 Eigentümer von Gewerbeeinheiten müssen sich zusammenraufen.

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Wichtig wäre ein gutes Konzept. Das aber werde sich  „äußerst schwierig gestalten“, hatte die Immobilien-Sachverständige Bärbel Knäuper noch im April befürchtet.

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