Nachts ohne Heu und SchutzTeam des Opladener Tierheims rettet Kaninchen aus Kälte

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Das gerettete Kaninchen ist wohlauf.

Leverkusen – Knapp zweistellige Minusgrade herrschen derzeit nachts – und vor genau diesen Temperaturen hat das Team des Tierheims Opladen nun ein Kaninchen gerettet. Er sei am Montag von besorgten Personen auf die lebensbedrohliche Situation aufmerksam gemacht worden, in der sich das Tier befunden habe, sagt Heimleiter Gerd Kortschlag. Und losgefahren. 

Vor Ort habe er dann in einem Garten das Kaninchen in einem handelsüblichen doppelstöckigen Stall gefunden. Ohne Heu, ohne Schutzhütte. Bei dieser Kälte fatal. „Es wurde allein gehalten. Außer einem älteren Stück Paprika war kein Futter vorhanden. Das bereitgestellte Wasser war zum Teil gefroren“, beschreibt Kortschlag die Situation. Die Halter seien nicht zu Hause gewesen, er habe sie aber per Telefon erreichen können. Nach einem kurzem Gespräch habe er mit dem Halter schließlich vereinbart, das Kaninchenweibchen ins Tierheim zu bringen. 

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Dort wurde das Tier erst einmal aufgepäppelt. Verletzungen oder Erfrierungen habe es nicht gehabt. „Es war auch nicht absolut verwahrlost oder unterernährt“, betont Kortschlag. Fazit: Das Kaninchen sei nicht unbedingt artgerecht gehalten, aber offenbar normal gefüttert worden.

Tiere können durchaus ganzjährig draußen bleiben

Gegen eine Außenhaltung von Kaninchen sei unter bestimmten Voraussetzungen nichts einzuwenden, sagt der Tierheimleiter - zum Beispiel, wenn die Tiere ganzjährig an eine Außenhaltung gewöhnt seien und ein wind- sowie wettergeschützter Unterschlupf vorhanden sei. Auch sollte stets ausreichend Futter - Heu, blättriges Futter oder Gemüse - vorhanden und das Wasser frostsicher sein. „Kaninchen und auch Meerschweinchen sind zudem Rudeltiere und sollten nicht allein gehalten werden“, erklärt Gerd Kortschlag.

Er weist darauf hin: Wer in seiner Nachbarschaft verwahrloste Tiere sehe, könne sie an das zuständige Veterinäramt und im Notfall auch an die Polizei melden. „Falsche Rücksichtnahme auf Nachbarschaft geht zu Lasten der Tiere und ist absolut fehl am Platz.“ Wer als Halter überfordert sei, könne sich an Tierschutzvereine wenden.

Das Tierheim Opladen sucht noch einen Namen für das Kaninchen und nimmt Vorschläge entgegen.

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