Leverkusens neue zentrale UnterkunftSo wohnen Flüchtlinge in Zukunft

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Besuch aus dem Baudezernat: Andrea Pesch (li.) und Andrea Deppe beim Rundgang durch die Flüchtlingsunterkunft.

  • Ein halbes Jahr früher fertig und mehr als eine Million Euro billiger: Die zentrale Flüchtlingsunterkunft macht zumindest dem Baudezernat schon jetzt viel Freude.
  • Ein Rundgang über das Gelände an der Sandstraße zeigt: Hier wurde zweckmäßig und korrekt gebaut.
  • Nach und nach sollen die Bewohner die Container überall in der Stadt verlassen. Die meisten Möbel müssen sie mitbringen.

Leverkusen – Gut eineinhalb statt zwei Jahre: Deutlich schneller als gedacht ist die neue zentrale Unterkunft für Flüchtlinge fertig geworden. An der Sandstraße sind acht Häuser entstanden; Ende des Monats sollen die ersten Flüchtlinge aus ihren über die ganze Stadt verteilten Container-Dörfern nach Opladen umziehen. Bis dahin ist auch der Rasen ausgerollt und ein paar Bäume gepflanzt. Die fehlten am Montag noch, als die Vertreterinnen des Baudezernats durch die Anlage im äußersten Norden der Stadt führten.

Andrea Deppe und Andrea Pesch von der Gebäudewirtschaft konnten bei dieser Gelegenheit ihr Lob loswerden: Die Leute vom Bauunternehmen Depenbrock waren nicht nur schneller, sondern auch noch billiger als berechnet. Der nüchterne Komplex hat rund 17 Millionen Euro gekostet und nicht über 18. Zum Spareffekt gehöre allerdings auch, dass derzeit drei Prozent weniger Umsatzsteuer anfallen. So ehrlich wollte Mario Knust, der für Depenbrock das Projekt geleitet hatte, dann auch sein. Wäre die Firma aber im ursprünglichen Zeitraster geblieben, hätte es diese ungeplante Ersparnis indes nicht gegeben.

Sparsam und zweckmäßig

Der Gang über das Gelände zeigt: Hier wurde zweckmäßig und sparsam gebaut. Die Treppenhäuser sind außen, was eine Menge Platz spart. Die Wohnungen sind je 40 Quadratmeter groß. Das soll im Normalfall für eine vierköpfige Familie reichen. Mit einem oder zwei Etagenbetten können mehr Personen untergebracht werden – „und es lassen sich jeweils zwei Wohnungen zusammenkoppeln“, erklärte Astrid Burghard, die das Projekt Sandstraße auf der städtischen Seite begleitet hat.

Eingebaut sind eine Küchenzeile, ein kleiner Tisch und Stühle stehen auch schon da. Das restliche Mobiliar kommt aus den bestehenden Unterkünften; „vielleicht muss auch noch das eine oder andere Teil ersetzt werden“, sagte Andrea Deppe.

24 extra schnelle Waschmaschinen

Zentrale Einrichtungen hat die neue Flüchtlingsunterkunft auch: In einem Gebäude sind Schulungsräume, in einem anderen stehen 24 professionelle Waschmaschinen und Trockner. Dort gibt es auch einen Aufenthaltsraum für Besucher – in den Wohnungen ist nicht viel Platz. Dass es aber überhaupt abgeschlossene Bereiche gibt, ist ein echter Fortschritt.

Die Häuser werden über eine U-förmige Straße erschlossen; im Zentrum ist außerdem der Spiel- und der Bolzplatz angeordnet. Die Tischtennisplatten stehen ein bisschen abseits in der Nähe der Wohncontainer. Die gehören der Stadt und bleiben daher stehen, als Reserve, falls doch wieder in kurzer Zeit sehr viele Menschen untergebracht werden müssten.

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Die Kapazität der Neubauten entspricht mit 350 Personen der in der alten Unterkunft an der Sandstraße. Rechnet man das stehen gebliebene Haus dazu, sind es 450. Der Unterschied liegt in der Qualität. Gut, dass man schneller fertig wurde.

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