Odenthaler Straße in SchlebuschZwei Varianten für den Radweg – beide ohne Busspur

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Odenthaler Straße GEPIXELT

Odenthaler Straße in Schlebusch: Der Rad- und Gehweg ist marode und soll saniert werden, Vorfahrt für Busse im häufig dichten Verkehr wird es nicht geben. 

Leverkusen – Die einst geplante Busspur auf der Odenthaler Straße scheint endgültig Geschichte. Zwar gibt es weiterhin kein Gesamtkonzept für die viel genutzten Verbindung von Schildgen über  Schlebuscher nach Wiesdorf – der marode Geh- und Radweg soll nun aber auf jeden Fall saniert werden. Dafür hat die Stadt zwei Variante ausgearbeitet und den Anwohnern und der Politik vorgelegt. In beiden ist von einer Busspur keine Rede mehr.

Wichtige Ost-West-Achse

2019 hatte die Stadtverwaltung den Umbau der wichtigen Ost-West-Achse angekündigt. Vor allem für die neue Schnellbuslinie nach Wiesdorf sollte eine Busspur entstehen, die dem Nahverkehr einen Geschwindigkeitsvorteil gegenüber dem Auto verschaffen sollte, mit dem man an der Kreuzung Bergische Landstraße zur Hauptverkehrszeit oft mehrere Ampelperioden warten muss.

Eine von Anwohnern initiierte Petition dagegen fand mehr als 3600 Unterstützer – getrieben vor allem von der Sorge um die vielen Schulkinder, deren Rad- und Gehwege darunter gelitten hätten.

Erfolgreicher Protest

Der Protest fand Gehör, die Stadtverwaltung setzte die Planung aus, es sollte ein Gesamtkonzept für den gesamten Bereich bis zur Herbert-Wehner-Straße „unter Einbezug aller Verkehrsteilnehmer“ erarbeitet werden. Das wurde für Ende 2020 in Aussicht gestellt.

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Besondere Bedeutung dafür hat der Knotenpunkt Odenthaler Straße/Bergische Landstraße/Herbert-Wehner-Straße. Dieser hält dem aktuellen Verkehrsaufkommen nicht stand, stellt die Stadt fest, es gab bereits erste Planungen für einen möglichen Umbau als Kreisverkehr oder die Verlegung von Fahrspuren und Optimierung der Ampelschaltung. Von einem Umbau solle vor allem der Busverkehr profitieren, die Planungen seien aber wegen „der komplexen Thematik“ weiterhin nicht abgeschlossen, schreibt die Stadt.

Marode Wege

Die Geh- und Radwege an der Odenthaler Straße sind so marode, dass deren Sanierung nun vorgezogen werden soll – beide Varianten sollen dabei eine weitere Umgestaltung der Kreuzungen in unterschiedlichen Ausführungen nicht einschränken.

Die Variante eins sieht eine Sanierung im Bestand vor, auf beiden Straßenseiten würden Geh- und Radweg erhalten bleiben sowie die Baumreihe, in die mehrere Parkplätze integriert sind. In einer Bürgerbefragung ist allerdings mehrfach auf die hohe Gefahr von „Dooring-Unfällen“ hingewiesen worden. Dabei geht es um die Kollision von Radfahrern mit unachtsam geöffneten Autotüren. Außerdem müssten aus Richtung Wiesdorf kommende Radfahrer weiterhin die Straßenseite wechseln, auch das war moniert worden.

Bäume müssen weichen

In der zweiten Variante wird aus Fahrtrichtung Bergisch Gladbach ein 2,70 Meter breiter Zweirichtungsradweg angelegt. Das hat durchaus Sinn, denn sowohl davor wie auch danach führt der Radweg für beide Fahrtrichtungen auf dieser Straßenseite, ein Wechsel wäre also nicht mehr notwendig.

Allerdings müsste dafür der Straßenquerschnitt neu aufgeteilt werden – und der heutige Baumbestand weichen. Parkplätze und dann neu zu pflanzende Baumreihe würden um zwei Meter verschoben, sodass auf der Seite in Richtung Bergisch Gladbach nur noch ein 2 bis 2,30 Meter breiter Fußweg bleibt, der Radweg entfällt hier.

ADFC für zweite Variante

Sowohl die Stadt wie auch die dazu befragten Radvertreter ADFC Leverkusen und ProVelo Bergisch Gladbach bevorzugen diese Variante: Durch die Trennung von Fußgängern und Radfahrenden könnten die Konflikte reduziert werden. Auch die Gefahr von Unfällen mit Autotüren reduziert sich, weil neben dem Parkstreifen kein Radverkehr mehr vorgesehen ist. Das Parkplatzangebot bliebe annährend unverändert.

Abschließend werden den Anwohnern noch die Kosten präsentiert, an denen sie sich allerdings nach aktueller Zusage der Landesregierung nicht beteiligen müssten. Variante 1 wird mit 600.000 Euro veranschlagt, Variante zwei mit dem Doppelten: 1,2 Millionen Euro. Bis 22. Juli haben Anwohner nun Zeit, der Stadtverwaltung ihre bevorzugte Variante mitzuteilen.

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