„Museumsbesuch auf der Straße“Opladener Geschichtsverein stellt neuen Rundgang vor

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Die neuen Tafeln machen Opladener Architektur- und Siedlungsgeschichte auf der Straße erlebbar.

Leverkusen – „Es ist ein bisschen wie ein Museumsbesuch auf der Straße“, erklärt Jörn Wenge vom Opladener Geschichtsverein. Gemeinsam mit dem Gemeinnützigen Bauverein Opladen hat man anlässlich dessen 120-jährigen Jubiläums den Rundweg „Opladener Siedlungs- und Architekturgeschichte seit 1900“ ausgebaut und überarbeitet. „Das ist mehr als ein Facelift“, so Pressesprecher Wenge. „Historische Bauten und moderne Gebäude können ohne eine Kollision mit den Corona-Regeln draußen oder im Internet erlebt werden.“

Touren sind auch online erlebbar

16 Stationen, die sich mit der Architektur Opladens beschäftigen, existieren im Stadtteil bereits seit 2013. Nun wurden nicht nur drei neue Standpunkte hinzugefügt, sondern alle Stationen der Route haben neue Schilder erhalten. Diese enthalten historische Fotos sowie Wissenswertes zu den Gebäuden und ihrer früheren Nutzung. „Die Tafeln enthalten außerdem einen QR-Code. Wenn man diesen mit dem Smartphone einscannt, enthält man auf einer Webseite zusätzliche Informationen und Audio-Dateien“, erklärt Jens Liebherr von der GBO.

Auf www.izi.travel sind alle Rundgänge des Opladener Geschichtsvereins zu finden.

Man kann die Stationen also sogar erkunden, ohne einen Fuß vor die Tür zu setzen. Eingesprochen wurden die Audio-Dateien von Pavi Lustig, Sohn von Peter Lustig und professioneller Sprecher. „Schon im ersten Lockdown hatten wir viele Zugriffe auf unsere Online-Touren“, sagt Michael Gutbier vom OGV. „Wir hoffen, dass sich auch dieses Mal wieder viele Leverkusener für den neuen Rundweg interessieren.“

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„Es wird ja gerne behauptet, dass die Stadt Leverkusen keine Geschichte hätte“, so Jörn Wenge. „Wir beweisen das Gegenteil.“ Zum Beispiel an der Station Kölner Straße 95, wo sich früher der bekannte Gasthof Jünemann befand. Oder am Bruno-Wiefel-Haus, das beispielhaft für den Typ alter Fabrikantenvillen ist und in seiner Bausubstanz nahezu komplett original erhalten. An anderen Stellen berichten die Tafeln jedoch von Dingen, die man heute nicht mehr sehen kann. Wie am GBO-Haus in der Düsseldorfer Straße 8-14. Dort befand sich im 18. Jahrhundert das erste Opladener Rathaus.

Der Opladener Geschichtsverein ist mit seinem Vorhaben, die Historie des Ortes erlebbar zu machen, noch lange nicht fertig. Bis zum 100. Geburtstag der Stadt Leverkusen 2030 will man noch weitere Rundgänge verwirklichen, wie eine Fußball- oder Industrieroute.

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