Nur an fünf Standorten läuft das warme Wasser wieder – die Stadt erklärt, warum.
Trotz RatsbeschlussesDuschen in vielen Leverkusener Sporthallen noch immer kalt

Turnhallendusche Wolfgang-Obladen-Halle in Manfort: Duschen mit kaltem Wasser.
Copyright: Ralf Krieger
„Das ist doch bösartig“, meint Hans-Josef Sontheim nach einer weiteren eiskalten Dusche in der Sporthalle 4 des Landrat-Lucas-Gymnasiums. Am 12. Dezember 2022 hatte der Leverkusener Stadtrat beschlossen, das aus Energiespargründen abgedrehte warme Wasser künftig wieder fließen zu lassen. Zu groß waren die Proteste aus der Sportlerschaft. Dass durch Betriebsferien, Weihnachtsfeiertage und Umstellungsprozesse das warme Wasser nicht sofort wieder fließt, dafür hat Sontheim Verständnis.
Nach einem Gespräch mit einem Hausmeister der Schule aber platzt ihm der Kragen. „Der hat mir gesagt, er habe noch überhaupt keine Anweisung erhalten“, berichtet Sontheim. Das sei fünf Wochen nach dem Ratsbeschluss doch ein Armutszeugnis, findet Sontheim, der beim BBZ Opladen für die Senioren-Volleyballmannschaft zuständig ist.
Wir haben umgehend die nötigen Arbeiten aufgenommen
Die Verzögerung sei keinesfalls bösartig, antwortet die Bauverwaltung auf Anfrage. Der Fachbereich Gebäudewirtschaft habe direkt nach dem Beschluss „umgehend die notwendigen Arbeiten für die Wiederherstellung der Warmwasserversorgung aufgenommen.“ Hierzu zähle „selbstverständlich auch die Information der Hausmeister“. Allerdings könnte das warme Wasser erst wieder fließen, wenn „eine hygienisch einwandfreie Wasserqualität gegeben ist“. Nach der wochenlangen Phase ohne warmes Wasser muss erst überprüft werden, ob sich Legionellen oder andere Keime in den teilweise alten Leitungen breit gemacht haben.
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An fünf Standorten fließt das warme Wasser
An einigen Standorten ist das bereits geschehen: Die Sporthallen der Gesamtschule Rheindorf (Deichtor- und Elbestraße), der Hugo-Kückelhaus-Schule, der Schule an der Wupper und der Remigiusschule haben nach Angaben der Stadt bereits wieder warmes Wasser.
„Bei allen anderen Sporthallen wurde die Aufbereitung der Warmwasserversorgung schon wieder in Betrieb genommen“, versichert die Stadt. Sobald die Ergebnisse der entnommenen Wasserproben vorliegen, werden die Hausmeister der entsprechenden Gebäude informiert, sodass diese in den Hallen das Warmwasser wieder zuschalten können. Aktuell geht die Stadt davon aus, dass das sukzessive im Laufe des Monats geschieht.
Lieber früher als später, hofft Sontheim: „Für uns Ältere ist das kalte Wasser nach dem Sport nicht gut, vor allem, wenn man mit den Knochen und Gelenken zu tun hat.“ Deswegen würden viele schon nicht mehr duschen und sich auf eine kurze Wäsche beschränken. Da sie nach dem Training häufig noch in die Kneipe gehen, sei das durchaus unangenehm. „Noch schlimmer ist es aber für die Kinder, die bei winterlichen Temperaturen mit dem Fahrrad nach Hause müssen oder an der Bushaltestelle stehen“, sagt der Volleyballer. Durchgefroren von der kalten Dusche oder ungeduscht und verschwitzt: Beide Optionen seien nicht gerade gesundheitsfördernd in der Erkältungszeit.