Leverkusens Weihnachtsmärkte in der PandemieSo haben Händler die Weihnachtsmärkte 2021 erlebt

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Auch wenn dieses Bild es nicht vermuten lässt: Es war deutlich weniger los als früher auf dem Christkindchenmarkt.

Auch wenn dieses Bild es nicht vermuten lässt: Es war deutlich weniger los als früher auf dem Christkindchenmarkt.

Leverkusen – „Das Beste war, dass wir nicht einmal Schnee schippen mussten“ – das ist der humorvoll gemeinte Spruch, auf den sich Händler des Wiesdorfer Christkindchenmarktes in diesem Jahr geeinigt haben. „Tatsächlich war natürlich das Beste, dass wir überhaupt durchgängig da waren“, sagt Betreiber Axel Kaechele. Aber durch die 2G-Regel, die Ungeimpfte ausschließt und auch so manch Geimpften zurückschrecken ließ, stehen am Ende Umsatzeinbußen von 30 bis 50 Prozent in den Büchern der Händler. „Das ist für die natürlich keine Situation, mit der sie sich Futter für die nächsten Monate ansetzen können.“ Aber letztlich hätten alle doch große Freude daran gehabt, endlich wieder Publikum zu haben.

Glasgow

Celtic-Glasgow-Anhänger in Wiesdorf.

Ein großer Wermutstropfen neben den geringeren Besuchszahlen war die Randale von Fans des schottischen Fußballclubs Celtic Glasgow, die vor dem Europa-League-Spiel gegen Bayer Leverkusen am 25. November auf dem Christkindchenmarkt randaliert haben. „Da ist Pyrotechnik in Hütten geflogen, es wurden Gläser geworfen und die sind auf Fahnenmasten und Hüttendächer geklettert“, ist Kaechele immer noch geschockt. Die Verkäufer seien mit der Situation überfordert und verängstigt gewesen, rund 10 000 Euro Schaden ist entstanden. „Die Polizei war zuletzt mit zwei Hundertschaften da, hat aber nicht eingegriffen“, berichtet Kaechele. Nachdem die Fans zum Spiel abgezogen waren, wurde der Markt für den Abend geschlossen. Am nächsten Tag waren dann außerdem sechs Hütten aufgebrochen, ein Zusammenhang konnte hier aber nicht nachgewiesen werden.

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Von solcher Randale ist der Opladener Weihnachtsmarkt verschont geblieben, im „Bergischen Dorf“ hakte es nur bei der Beleuchtung. „Durch die Folgen des Hochwassers hatte die EVL Probleme, die Stromversorgung dafür herzustellen“, erzählt Dirk Pott. „Deswegen war die große Tanne am Kreisverkehr die ganze Zeit über unbeleuchtet, das war natürlich schade.“

Nächster Termin steht schon

Ansonsten hat Pott die Atmosphäre in diesem Jahr sehr gut gefallen: „Dadurch, dass die Geschäfte mehr Flächen mit Außengastronomie gefüllt hatten, standen die Hütten enger beisammen. Es war sehr schön dekoriert und sah insgesamt schöner aus, als im Jahr zuvor.“ Nichtsdestotrotz verzeichneten die Händler auch hier ein Minus von rund 30 Prozent. Trotzdem haben bereits zwei Drittel schon wieder für das nächste Jahr unterschrieben und der Rest mündlich zugesagt. Es sei einfach auch viel hin und her bei den Auflagen gewesen, sagt Pott, das habe die Besucher zu Beginn überfordert, am Ende sei der Besuch besser gewesen. „Wir hatten zunächst die Zusage, dass wir nach 2G-Kontrollen Bändchen ausgegeben können, die für die gesamte Weihnachtsmarktzeit gilt“, erinnert sich Pott. Auch die Geschäfte wollten mitmachen, dann kam aber eine Änderung, dass es jeden Tag eine andere Farbe geben muss. „Das wäre für Opladen zu aufwändig gewesen“, bedauert Pott.

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Weihnachtsstimmung in Opladen - hier funktioniert auch die Beleuchtung.

Am Dienstagmittag hat er gerade die letzte Platte abmontiert, das 43. Bergische Dorf ist Vergangenheit. Aber es gibt schon einen Starttermin für die 44. Auflage: Am 17. November 2022 soll es losgehen. Und dann hoffentlich ohne Pandemie.

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