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Vor zehn JahrenWie Opladen sein Autokennzeichen zurückbekam

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3. August 2015: Die Schlangen beim Straßenverkehrsamt waren lang, als die ersten Nummernschilder mit „OP“ wieder ausgegeben wurden.

3. August 2015: Die Schlangen beim Straßenverkehrsamt waren lang, als die ersten Nummernschilder mit „OP“ wieder ausgegeben wurden. 

Opladen Plus hatte dafür gekämpft, dass auf den Autos in ihrem Stadtteil wieder „OP“ steht.

Es ist so ein bisschen wie der letzte Rest Erinnerung daran, was Opladen mal war. 1975 wurde die damalige Kreisstadt des Rhein-Wupper-Kreises durch die Kommunale Neugliederung zum Stadtteil von Leverkusen. Ein Stachel, der bei vielen Alteingesessenen noch tief sitzt. Und mit der Umstellung fielen auch die OP-Kennzeichen an den Opladener Autos weg. Umso größer war dann die Freude bei vielen, als der Leverkusener Stadtrat im Herbst 2014 beschloss, das OP-Kennzeichen wieder einzuführen.

Am 3. August 2015 gab das Straßenverkehrszeichen die ersten „OP“-Schilder heraus. Bis dahin waren laut alten Berichten des „Leverkusener Anzeiger“ mehr als 2000 Vormeldungen dafür eingegangen. Tausende weitere sollten folgen. Maßgeblich vorangetrieben hatte das damals Opladen Plus. Die Wählergruppe, die als Verein organisiert ist, setzt sich – dem Namen entsprechend – besonders für den Stadtteil ein, in dem in Leverkusen die meisten Menschen wohnen.

Vor zehn Jahren feierte Opladen, dass auf den Autos wieder das Kennzeichen der alten Kreisstadt des Rhein-Wupper-Kreises stehen durfte.

Vor zehn Jahren feierte Opladen, dass auf den Autos wieder das Kennzeichen der alten Kreisstadt des Rhein-Wupper-Kreises stehen durfte.

„Die Wiederkehr des OP-Kennzeichens ist das emotionalste Projekt in den gut 25 Jahren des Bestehens von Opladen Plus“, schreibt die Wählervereinigung zum zehnten Jahrestag der Rückkehr des OP-Kennzeichens.

Der Wiedereinführung lag damals laut Opladen Plus eine Entscheidung des Bundesrates zugrunde. Der habe am 21. September 2011 entschieden, dass auslaufende Kennzeichen durch die Zulassungsbehörde wieder ausgeteilt werden dürfen. Diese Gesetzesänderung sei auf eine Initiative des Volkswirtschaftlers Professor Ralf Bochert zurückgegangen. Und Bochert sei es auch gewesen, der den Mitgliedern von Opladen Plus mitgeteilt habe, dass diese Regelung auch für Opladen gelte. Denn man war sich nicht sicher, ob die Novelle auch für Kennzeichen gilt, die auf Orte zurückgehen, welche nach der Gebietsreform nicht mehr selbstständig waren“.

Die für die Opladener frohe Botschaft von Bochert erreichte OP an Heiligabend 2011. Dann ging es darum, dafür eine Mehrheit im Leverkusener Stadtrat zu bekommen. Den ersten Antrag von Opladen Plus lehnte der Rat ab, 21 Menschen stimmten dafür, 41 dagegen. Die Verwaltung hatte davon abgeraten und argumentiert, dass durch die Umstellung Mehrkosten von gut 50.000 Euro entstehen würden.

Für Opladen Plus ist das OP-Kennzeichen das „emotionalste Projekt“ in der Geschichte der Gruppe.

Für Opladen Plus ist das OP-Kennzeichen das „emotionalste Projekt“ in der Geschichte der Gruppe.

Den zweiten Versuch unternahm Opladen Plus kurz vor der Kommunalwahl 2014. Erneut schrieben sie einen entsprechenden Antrag, wohl im Hinterkopf behaltend, dass es im Wahljahr für die anderen Fraktionen schwieriger sei, das Vorhaben abzulehnen: „Im April 2014, also kurz vor der Wahl, wollte man uns Opladener nicht verärgern und vertagte unser Anliegen in die Haushaltsberatungen nach der Wahl“, erinnert sich OP.

Schließlich traf die Opladener Wählergruppierung eine Vereinbarung mit CDU und Grünen, sodass eine Mehrheit zustande kam und das Kennzeichen wieder eingeführt wurde. Die befürchteten Mehrkosten entstanden für die Verwaltung im Übrigen nicht, stattdessen habe man Mehreinnahmen in Höhe von 80.000 Euro erzielt.