BergneustadtHygiene-Ampel in Kita sagt, wann man lüften muss

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Die Kitas des Vereins für soziale Dienste in Bergneustadt haben nun Hygieneampeln.

Die Kitas des Vereins für soziale Dienste in Bergneustadt haben nun Hygieneampeln.

Bergneustadt – Leuchtet es grün, ist alles prima– doch leuchtet es rot, sollte zügig gelüftet werden. Das Prinzip der in den Kindertagesstätten des Bergneustädter Vereins für soziale Dienste (VfsD) installierten CO2 -Ampeln ist kinderleicht zu verstehen und zu bedienen. Die gemeinnützige Organisation „Hygiene Circle“, angesiedelt in Hamburg und gegründet durch Ex-Fußballnationalspieler und HSV-Präsident Marcell Jansen, spendete nicht nur die Ampeln, sondern auch Hygiene-Stationen zur regelmäßigen Desinfektion der Hände.

Zustande kam der Kontakt ins Oberbergische durch den Bergneustädter Benedikt Grütz, der als Geschäftsführer von Hygiene Circle das Familienzentrum Marie-Schley gemeinsam mit Marcell Jansen besuchte, um das Konzept vorzustellen. Die Besonderheit: Die Ampeln und die Hygienestationen kommen aus Oberberg. Entwickelt beim Gummersbacher Unternehmen Divis Hygiene, wurden sie von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Behindertenwerkstätten Oberberg in Wiehl-Faulmert montiert.

„Hygiene sollte Bestandteil der Erziehung sein"

Mit rund 70 000 Euro aus Spendengeldern finanzierte der Hygiene Circle das Projekt, das laut dem Vorsitzenden des Vereins für soziale Dienste, Friedhelm Julius Beucher, nun am liebsten auch in anderen Einrichtungen Schule machen soll. „Wir freuen uns natürlich sehr, dass wir quasi die Vorreiter sind, doch wir wünschen uns viele Nachahmer.“ Auch Marcell Jansen sieht es als wichtig an, das Thema Hygiene, nicht nur in Pandemie-Zeiten, schon Kindern zu vermitteln. „Hygiene sollte Bestandteil der Erziehung sein, zum praktischen Handeln dazugehören“, betont der 36-Jährige.

Jansen, neben seiner sportlichen Karriere auch Gründer einer Kette von Sanitätshäusern, war entsprechend nah dran, als Corona plötzlich das Leben der Menschen bestimmte. Und er stellte fest, dass vielen Menschen gar nicht klar war, wo Desinfektionsmittel stehen sollte, wie man den Überblick behalten kann, welche Spender aufgefüllt werden müssen und wie ein optimales Stoßlüften von Räumen gewährleistet werden kann.

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Gespräche und das Sammeln von Ideen mit Benedikt Grütz folgten sowie der Kontakt zu Torsten Klawunder, Geschäftsführer bei Divis Hygiene. Einig waren sich die drei Akteure, dass sie den Kitas etwas Nachhaltiges zur Verfügung stellen möchten. So ist Marcell Jansen überzeugt: „Das Thema Hygiene wird uns in den kommenden Jahren weiter beschäftigen. Und wir in Deutschland haben da durchaus Nachholbedarf.“

Nachdem die Kooperationen festgezurrt waren, entstanden die digital vernetzten CO2 -Ampeln und Hygienestationen, die ihre Daten in eine Cloud senden und damit transparent machen, ob gut gelüftet und desinfiziert wurde. Vanessa Dehler, Fachberaterin des VfsD, sieht neben der spielerischen Schulung der Kinder, noch einen weiteren positiven Effekt der Spende des Hamburger Hygiene Circle: „Wenn unser Hygienekonzept gut ist, müssen wir die Kitas nicht schließen. Davon profitieren natürlich auch die berufstätigen Eltern und damit die Unternehmen in der Region.“

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