In Wiehler GemeindeGute Laune bei Dorf-Open-Air in Großfischbach

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Für die Zwillinge Lara und Lio ist es das erste Konzert – jetzt noch in der sicheren Zone auf  dem Arm von Mama Sofia (r.) und Tante Cleo.

Großfischbach – Die Entscheidung, das legendäre Dorf-Open- Air in diesem Jahr stattfinden zu lassen, haben sich die Organisatoren der Interessengemeinschaft Groß- und Kleinfischbach sicher nicht leicht gemacht. „Wir haben wirklich alles abgewägt und nach langem Hin und Her entschieden, dass wir es durchziehen. Wir machen’s für die Sache“, erklärt der erste Vorsitzende Reiner Lang.

Und so tauchten am vergangenen Samstag auf dem idyllischen Festgelände neben den bereits bekannten „3Gs“, die am Einlass streng kontrolliert wurden, auch wieder altbewährte Gs wie Glück und Gemeinschaftsgefühl auf. Rund 1000 Gäste kamen in das beschauliche 350-Seelen-Dorf, um den arg gebeutelten Dopamin-Haushalt mal wieder auf Vordermann zu bringen. Freunde treffen, Live-Musik hören, tanzen und eine gute Zeit haben.

Nümbrechter Gitarrenduo eröffnen Programm

Auch für das Nümbrechter Gitarrenduo Oliver Meinhold und Guido Schuster alias Meinschu, die das musikalische Programm eröffneten, war es ein besonderer Abend: „Ihr glaubt gar nicht, wie unwirklich das ist. Wir sind sprachlos.“ Letzteres war zu verschmerzen, schließlich waren sie gekommen, um Mucke zu machen und heizten den Fischbachern mit ihrem breiten Klassiker-Spektrum von Rio Reiser bis zu den Eurythmics ein.

Das Open-Air ist zum sechsten Mal ein Fest für die ganze Familie. Die Großen und die ganz Kleinen tummelten sich auf dem Gelände rings um das vor einiger Zeit aufwendig sanierte Dorfhaus. Hier hat Lilo Steinmann das Kommando. Als Hausmeisterin kümmert sich die 36-Jährige um Bestellungen, Reservierungen und kontrolliert, dass alles wieder ordentlich hinterlassen wird. Ob regelmäßige Seniorentreffen, Kegelabende oder private Partys, das Dorfhaus ist der Dreh- und Angelpunkt für die dörfliche Gemeinschaft. „Wir sind 2018 aus Köln hergezogen und wurden sofort mit offenen Armen empfangen. Das ist einfach eine tolle Gemeinschaft hier.“ Auch ihre beiden Kinder Luan und Malu fühlen sich sichtlich wohl und schlürfen genüsslich ihre Limo.

Viele Familien genießen die Atmosphäre

Viele Familien sind gekommen, um die letzten Sonnenstunden auf der angrenzenden Wiese zu genießen, mit Picknickdecke und Blick auf die Bühne. Der Großfischbacher Arnfried Berndt hatte das Grün am Tag zuvor extra noch schnell gemäht. Auch er ist Teil des 80-köpfigen Helferteams, das dazu beiträgt, dass so ein Fest überhaupt zu wuppen ist. Reiner Lang ist mächtig stolz auf diese besondere Gemeinschaft. „Es ist einzigartig, dass hier alle mit anpacken. Ob Aufbau, Bierwagen, Bonverkauf oder Kasse. Alle helfen mit, auch die Kinder.“

Auf der Bühne geht es weiter mit einer Band, die ebenfalls immer wieder gerne nach Großfischbach kommt, die Hamburg Gossenhauer. Wenngleich die Anreise in diesem Jahr etwas holpriger verlief, schließlich streikten die Lokführer und die Jungs mussten doch das Auto nehmen. „Ihr müsst uns jetzt ein bisschen trösten, weil wir mega-nervös sind.“ Die Hamburger brauchten noch ein wenig Heimatgefühl. Und wie lässt sich das besser erzeugen, als mit Meeresrauschen, Möwengeschrei und Schiffsgeräuschen aus oberbergischen Kehlen? „Es gibt so viel Country hier. Wir sind einfach begeistert von dieser Landschaft.“ Die Hamburger haben jede Menge Musik aus dem Norden im Gepäck, natürlich auch den Punksong „Westerland“ von den Ärzten. Mittlerweile ist es spät geworden. Vor der Bühne wird immer noch kräftig getanzt.

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Schließlich steht der Top-Act Ladybug Lounge in den Startlöchern. Mit einem bunten Mix aus modernen und klassischen Songs rockt die Gruppe unermüdlich weiter. Auf der Wiese wird’s langsam kühl, die Feuchtigkeit des nahen Waldes macht sich breit. Auf der Bühne wird noch fleißig gejammt, zufriedene Gesichter weit und breit. Die Pommes in der Waldbröler Marktbude von Guido Caputo sind längst ausverkauft. Egal, dann eben Currywurst.

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