Spiel mit dem MythosMusical „Mona Lisa“ feiert Premierenerfolg in Gummersbach

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Das Stück verlangte dem Team einiges ab.

Das Stück verlangte dem Team einiges ab.

Gummersbach – Es gibt einige wenige gesicherte Fakten zur Mona Lisa. Gemalt wurde das Bild Anfang des 16. Jahrhunderts von Leonardo da Vinci, seit dem 18. Jahrhundert hängt es im Pariser Louvre und zieht noch heute Menschenmassen an, die sich vom zarten Lächeln der Mona Lisa, gebannt in Öl, bezaubern lassen. So weit, so dürftig. Das was über diese gesicherten Fakten hinausgeht, ist Mythos, Rätsel, Legende und Faszinosum. Und genau mit all diesen Mythen, mit der Faszination für das Gemälde einer Frau, die den Betrachter voller Güte anblickt, deren Identität aber nur Spekulation ist, spielt die neue Produktion des Musical Projekt Oberberg (MPO).

„Mona Lisa“ aus der Feder von Constantin Stahlberg, Gabi Blonski und Ulrike Stern verlangte dem gesamten Team einiges ab, wie Regisseurin Sabrina Schultheis berichtet: „Die Pandemie hat uns die Probenarbeit massiv erschwert. Ab Januar haben wir in Kleingruppen in Präsenz, aber mit Mund- Nasenschutz gearbeitet, in den vergangenen vier Wochen dann fünfmal wöchentlich geprobt.“ Die Darsteller und Darstellerinnen hätten alles gegeben, um das Musical, das nun in der Halle 32 Premiere hatte, zu einem Erfolg zu machen, sagt Sabrina Schultheis.

Detailverliebtes Bühnenbild

Und sie haben es geschafft. Das Publikum, das zum Schluss stehend applaudierte, ließ sich zwei Stunden lang mitnehmen in Leonardos (Peter Kröner) Werkstatt auf der einen Seite der geteilten Bühne, und in den Louvre, wo Museumsführer Simon Dubois (Dominik Blumberg) mit Wissenschaftlerin Kylie Miller (Nadine Rosenthal) darum ringt, ob die Mona Lisa nun anbetungswürdig ist oder doch nur ein nüchternes Objekt der Forschung.

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Mysteriöses Lächeln und Selfie-Grinsen: Die Besucherinnen im Louvre lassen Leonardos Porträt nicht aus.

Wie sehr die Herzen der MPOler für ihr aktuelles Projekt schlagen, wurde in jeder Textzeile spürbar: in den von Hannah Ludemann-Kruse erarbeiteten Choreografien, in der Musik, deren Aufführung Joachim Kottmann leitete, den Kostümen von Carlo Schneeweis und nicht zuletzt im detailverliebten Bühnenbild von Antje Urbanczyk und Mike Weinerowski. Wer genau hinschaute, sah sogar eine Handyhülle mit dem Abbild der Mona Lisa.

„Besser kann man nicht arbeiten“

Regisseurin Sabrina Schultheis freute sich über die Unterstützung: „Ich habe Wünsche geäußert und sie erfüllt bekommen. Besser kann man nicht arbeiten.“ Vielleicht erklärt dieses Teamwork, diese Spielfreude in großer Harmonie, den Erfolg der MPO-Produktionen. Denn auch „Mona Lisa“, entstanden unter anstrengenden Bedingungen, begeisterte aber auf der Bühne mit Leichtigkeit, Temperament, tollem Gesang, einfühlsamer Musik und feinem Schauspiel.

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Und zum Schluss gab es noch ein Statement für den Frieden: Denn das Ensemble bat um Spenden für den Bundesverband Freie darstellende Künste, der auch Künstlerinnen und Künstler in der Ukraine unterstützt. Restkarten für die Vorstellung (17 Uhr) am heutigen Samstag in der Halle 32 kosten an der Tageskasse 28 Euro.

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