9-Euro-Ticket in Oberberg„Einige dachten, es gebe nur ein limitiertes Kontingent“

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Karin Theus und Detlev Fischer nutzen das 9-Euro-Ticket für die Fahrt nach Köln.

Karin Theus und Detlev Fischer nutzen das 9-Euro-Ticket für die Fahrt nach Köln.

Oberberg – Was sie mit ihrem 9-Euro-Ticket anfängt, weiß Karin Theus schon ganz genau: Öfters mal mit der Regionalbahn nach Köln fahren: „Denn seit Karstadt nicht mehr hier ist, hat Gummersbach ja nicht mehr ganz so viel zu bieten.“

Die Gummersbacherin hat sich außerdem Ausflüge per Zug nach Bonn und Koblenz vorgenommen. Günstiger als jetzt, wo der dreimonatige Rabatt im Nahverkehr in Kraft getreten ist, ging es nie zuvor. Am Mittwochvormittag steigt die 69-Jährige im Gummersbacher Bahnhof in den Zug Richtung Köln. Das 9-Euro-Ticket hat ihr Mann schon vergangene Woche am Automaten auf dem Bahnsteig gekauft.

Das bundesweit für Bus und Bahn gültige Ticket wird von jedem Verkehrsunternehmen angeboten. Allein die Ovag verkaufte bis zum Wochenende rund 2500 Stück. In den letzten Tagen vor dem 1. Juni kamen noch mal 1500 Karten dazu. Danijel Tadic, bei der Ovag zuständig für Marketing und Vertrieb, berichtet, dass viele Menschen gleich drei Tickets für die Monate Juni, Juli und August kaufen.

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Ovag: „Einige dachten, es gebe nur ein limitiertes Kontingent“

„Einige dachten, es gebe nur ein limitiertes Kontingent wie bei Konzertkarten.“ Dem ist natürlich nicht so. Sein Kollege im Servicecenter am Gummersbacher Busbahnhof musste den vielen Interessenten in den vergangenen Tagen eine Reihe von Fragen beantworten. Etwa: Ist ein Ticket für drei Monate gültig? Und wie weit kommt man damit? Geduldig sorgte der Mitarbeiter für Klarheit: Jeder Monat kostet 9 Euro. Und gültig ist es bundesweit im Nahverkehr.

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Profiteure des Rabatts sind auch die knapp 17.000 Fahrkarten-Abonnenten bei der Ovag, unter ihnen rund 13.000 Schülerinnen und Schüler. Alle seien schriftlich informiert worden, dass ihre Kontoabbuchungen entsprechend angepasst werden, sagt Ovag-Chefin Corinna Güllner.

Ovag hofft auf deutlich mehr Fahrgäste durch 9-Euro-Ticket

Bei der Ovag ist die vom Bund bezahlte Aktion im Rahmen des Entlastungspakets mit der Hoffnung verbunden, wieder mehr Menschen fürs Busfahren begeistern zu können. Denn noch immer sind die Fahrgastzahlen geringer als vor der Pandemie, sagt Tadic. Busfahrer Selmir Mahmutbegovic muss künftig wohl weniger Tickets verkaufen: Wer ihm und seinen Kollegen das 9-Euro-Ticket vorzeigt, darf einsteigen.

Von einem großen Ansturm auf Bus und Bahn war in Gummersbach am ersten Aktionstag zwar noch nichts zu merken. Doch wer ohnehin auf den Nahverkehr angewiesen ist, freut sich über die gesparten Euro. So wie die Gummersbacherin Marianna Argiantopoulou und der Marienheider Detlev Fischer. Beide sind Pendler und steigen fast jeden Tag in den Zug nach Köln. Fischer hat sein Ticket übrigens bei der KVB gekauft – wie alle 9-Euro-Tickets ist natürlich auch das in Oberberg gültig.

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