VfL Gummersbach steht vorm FinaleNur noch zwei Spiele bis zum Final Four in Hamburg

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VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson freut sich über den Blitztransfer von Rechtsaußen Odinn Thor Rikhardsson (l.).

VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson freut sich über den Blitztransfer von Rechtsaußen Odinn Thor Rikhardsson (l.).

Gummersbach – Es sind noch zwei Spiele bis zum Final Four in Hamburg und der VfL Gummersbach ist einer von nur drei Zweitligisten, die noch im Wettbewerb sind.

Nach der Generalprobe wartet der HSG Nordhorn-Lingen

Wenn die Gummersbacher am Dienstag , 19 Uhr, im Achtelfinale des DHB-Pokals die HSG Nordhorn-Lingen erwarten, treffen zwei der drei Zweitligisten aufeinander. Die Generalprobe in der Liga hatte der VfL vor knapp zweieinhalb Wochen mit 28:22 gewonnen.

Da die Pokalpartie nicht im Livestream zu verfolgen ist, hofft der VfL, dass viele Fans den Weg in die Halle finden. Wie wichtig Zuschauer sind, hatte sich erst am Freitag gezeigt, als sie ein mitentscheidender Faktor beim knappen 30:29-Erfolg in der Liga gegen den HC Elbflorenz waren.

Sehr souverän hatte seine Mannschaft bei der HSG Nordhorn gewonnen. „Wir haben ein gutes Spiel gemacht, doch das hilft uns jetzt auch nicht weiter“, sagt VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson.

Tibor Ivanisevic glänzte mit seinen Paraden

Vor allem Torhüter Tibor Ivanisevic war ein Faktor, seine Paraden ermöglichten die schnellen Gegenstöße, die zum Erfolg führten. Gegen die in der Abwehr sehr physisch agierenden Gäste setzt Sigurdsson in dem Alles-oder-Nichts-Spiel auf Sieg. „Gedanken über das Finale der besten vier Mannschaften in Hamburg mache ich mir nicht“, sagt der VfL-Trainer, denn dazwischen steht noch eine weitere Partie; bis zum Jahreswechsel sind es für den Tabellenführer noch drei Spiele in der Liga.

Ob der VfL gegen Nordhorn wieder auf Ole Pregler bauen kann, steht noch nicht zu 100 Prozent fest. Der junge Rückraumspieler ist nach seiner schweren Gehirnerschütterung aber wieder im Training nachdem der Neurologe ebenso wie Mannschaftsarzt Dr. Jochen Viebahn grünes Licht gegeben hatten. „Wir müssen noch abwarten, wie er das Training verkraftet hat“, sagt Sigurdsson.

Die Mannschaft solle im Angriff effektiver agieren

„Wir freuen uns, wieder gegen den VfL anzutreten und wollen uns in einem anderen Licht als in der Liga präsentieren“, sagt HSG-Trainer Daniel Kubes zum „Bonusspiel“. Das heißt für ihn, dass seine Mannschaft im Angriff effektiver agieren solle.

Der VfL hat reagiert und vorerst bis zum Jahresende den Isländer Odinn Thor Rikhardsson verpflichtet, der bereits gegen Nordhorn antreten kann. Nach der Verletzung von Lukas Blohme hatte Finn Schroven auf der Position gegen Elbflorenz zwar ein gutes Spiel gemacht.

Der 17-Jährige gehört aber auch noch in der A-Jugend-Bundesliga und der U23 des VfL zu den Leistungsträgern und solle nicht überfordert werden, sagt VfL-Trainer Sigurdsson. Er wollte gegen Elbflorenz eigentlich mit dem „deckungsstarken“ Raul Santos auf Rechtsaußen starten, doch kämpft der erneut mit einer Verhärtung der Wade.

„Daher bin ich sehr froh, dass es mit der Verpflichtung so schnell geklappt hat“, sagt Sigurdsson, der Rikhardsson noch aus der gemeinsamen Zeit in der Nationalmannschaft kennt. Der 24-Jährige kommt von Knattspyrnufelag Akureyrar und hat auch schon in Dänemark gespielt. „Er ist ein für sein Alter erfahrener Spieler, der überragende Gegenstöße läuft, sehr schnell ist und gute Wurfvarianten hat“, so Sigurdsson.

Heimspiele während Corona sind laut Schindler ein Minusgeschäft

Die Corona-Situation macht es dem VfL Gummersbach, wie allen anderen Vereinen der ersten und zweiten Bundesliga, nicht leicht: Bis Ende des Jahres gebe es noch Zahlungen, das helfe, sagt VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler. Sollten die Corona-Hilfen im nächsten Jahr wegfallen, werde es noch schwieriger, denn bereits jetzt sei jedes Heimspiel ein Minusgeschäft.

Statt wie gegen Essen knapp 4000 Zuschauer waren es gegen Elbflorenz 1480. Erlaubt ist zurzeit eine 50-prozentige Auslastung der Schwalbe-Arena. „Die Kosten sind aber immer die Gleichen“, so Schindler. Irgendwann komme man an den Punkt, wieder einsparen zu müssen. Trotz Corona bleibe das oberste Ziel, sagt der Geschäftsführer, den Verein weiter zu konsolidieren und das sei in der jetzigen Zeit keine einfache Sache.

Der Kader bleibt vermutlich unverändert

„Wir können nur die Dinge machen, die wir uns leisten können“, erklärt Schindler in Sachen Neuverpflichtungen. Im Sommer laufen einige Verträge aus. „Wir führen Gespräche , die in den nächsten Tagen und Wochen zum Abschluss kommen“, führt der Geschäftsführer weiter aus.

Da der VfL Tabellenerster sei, werde der Kader wahrscheinlich nicht so viel anders aussehen als bisher. Es werde aber auch punktuell Veränderungen geben. Abschließende Gespräche kündigt Schindler für Januar an.

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