Avatar 2 als InitialzündungGummersbacher Kinobetreiber Roland Wolf blickt positiv in die Zukunft

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ds Roland Wolf Kinobetreiber Seven Gummersbach

Roland Wolf in seinem Kinocenter Seven: Ob sein altes Burgtheater neu zum Leben erweckt wird, schließt er nicht aus.

Auch hinter Kinobetreiber Roland Wolf liegen schwere Zeiten. Doch nach Schließungen während der Corona-Pandemie schaut er jetzt nach vorne.

 Auf negative Nachrichten in Bezug auf seine Kinocenter hat Roland Wolf gerade überhaupt keine Lust mehr. Dafür lief der Januar mit „Avatar 2 – The Way of Water“ zu gut und dafür waren die Coronazeiten etwas, das er jetzt gerne endlich hinter sich lassen möchte.

„Das Schließen hat weh getan“, blickt er auf 2020 bis 2022 zurück und sagt, das seien schwierige Jahre für alle Kinobetreiber gewesen. Auch als es dann wieder möglich war, Filme auf der großen Leinwand zu sehen, sei das Publikum zunächst vorsichtig gewesen, habe keine Lust gehabt, mit Maske im Kino zu sitzen.

Corona-Produktionsloch überraschte

Und dann überraschte viele Betreiber von Kinos zudem das „Corona-Produktionsloch“, wie Roland Wolf es nennt. „Das hatte ich im Grunde – wie viele andere – zunächst gar nicht im Blick. Das hat uns kalt erwischt“, gibt er zu. Doch dann kam Avatar 2, der in Gummersbach täglich in vier Sälen mit sieben Vorstellungen lief und „wie eine Initialzündung, wieder ins Kino zu gehen, einfach hervorragend angenommen wurde!“

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Mit dem Rekorde einfahrenden Film von James Cameron, der nach wie vor nicht nur in Gummersbach zu sehen ist, startete das Jahr zuversichtlich. Und ging auch so weiter, denn Roland Wolf war gerade erst in München bei der Filmwoche, um die nächsten Filmpremieren zu sichten. „Da kommen ganz tolle Filme im Laufe des Jahres. Für jedes Alter und in jedem Genre, vom Kinderfilm über Kunst bis Horror“, kündigt er an.

Grund zur Freude

Es gebe also Grund zur Freude für Kinofans, denn Kino sei noch lange nicht tot, sagt Wolf. „Die Streamingdienste sind nicht wirklich eine Konkurrenz für uns. Große Leinwände und ein gutes Soundsystem, dazu das Gefühl, mit anderen etwas Schönes zu unternehmen, lässt viele Menschen weiterhin ins Kino gehen.“

Auch wenn in Gummersbach aufgrund von wachsenden Kosten, vor allem bei der Energieversorgung, aber auch bei Zucker für Popcorn oder den Softgetränken, die Ticketpreise gestiegen sind.

Ausgleich schaffen

Höhere Ticketpreise will Roland Wolf mit einem umfassenden Angebot ausgleichen. Die Reihe „Met Opera“ findet nach und nach mehr Zuschauerinnen und Zuschauer. Konzertübertragungen wie die von Coldplay oder demnächst Metallica sollen jüngeres Publikum locken, das VHS-Seniorenkino läuft ohnehin gut. Ein echtes Programmkino ist das Seven damit dennoch nicht.

Und das Burgtheater in der Fußgängerzone wird wohl noch geschlossen bleiben. Pläne für den Umbau der alten Säle zum Kunstkino hat Roland Wolf zwar immer noch im Kopf, doch ob sie umgesetzt werden? „Ich habe vor, nächstes Jahr noch einmal wirklich darüber nachzudenken, ob ich das stemmen möchte“, so der 65-Jährige und lacht, als er einen James Bond-Film zitiert: „Sag niemals nie.“

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