Nach VotumTage für Köhlers Teich in Gummersbach sind gezählt

Aktuell ist der Köhlers Teichs nach dem Einbruch des Damms bereits abgelassen.
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Gummersbach-Steinenbrück – Die Tage von Köhlers Teich in Gummersbach-Steinenbrück sind gezählt. Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Infrastruktur und Digitalisierunghat am Donnerstagabend mit den Stimmen von CDU (5) und FDP (1) beschlossen, nur noch die Planungen weiterzuverfolgen, die eine Aufgabe des Teiches und die Herstellung eines mäandernden Bachlaufs zum Ziel haben.
Grüne (2), AfD (1) und Linke (1) wollen den Teich lieber erhalten. Die SPD (3), die grundsätzlich zur Aufgabe des Teichs tendiert, enthielt sich der Stimme, da sie am Donnerstagabend noch nicht alle Fragen beantwortet bekommen hatte. „Das ist uns noch nicht wasserdicht genug“, sagte Helga Auerswald.
Nach Ortstermin Entscheidung im Ausschuss
Nachdem in der vergangenen Woche ein Ortstermin in Steinenbrück stattgefunden hatte, wurden am Donnerstagabend im Ausschuss noch einmal die unterschiedlichen Standpunkte verdeutlicht. Als Mitglied der Familie Köhler, die über viele Jahrzehnte den Teich gepachtet hat, machte sich Wolfgang Köhler in einer Sitzungsunterbrechung noch einmal für die Sanierung des Teiches stark.
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Er machte deutlich, dass in den vergangenen Monaten im Gummersbacher Westen an die 900 Unterschriften gesammelt worden seien. „Der überwiegende Teil der Unterzeichner möchte, dass der Teich saniert wird“, versicherte der unmittelbare Anlieger.
Köhler kündigte an, dass er in Steinenbrück einen Förderkreis für den Unterhalt der Anlage gründen werde. „Allerdings nur dann, wenn der Teich erhalten bleibt. Ansonsten halten wir uns zurück“, sagte er und wollte so seinen Vorstellungen offenbar Nachdruck verleihen.
Köhler befürchtet Überschwemmungen der Tankstelle
Köhler erinnerte daran, dass der Teich zuletzt beim Brand auf dem Hömerich als Löschwasserteich gedient habe. Bedenken hatte er, dass die Verrohrung des Hömicker Baches unterhalb des Teiches bei extrem starkem Regen das Wasser nicht fassen werde. Er fürchtet, dass ohne den Teich als natürliches Rückhaltebecken die Westtangente und die angrenzende Markant-Tankstelle überflutet werden könnten.
Belege für diese Szenarien legte Köhler aber nicht vor. Der Technische Beigeordnete Jürgen Hefner und Fachbereichsleiter Arndt Reichold sagten, dass an dieser Stelle keine hydraulischen Probleme bekannt seien. Im Rahmen der nun folgenden Entwurfsplanung will die Verwaltung aber auch bei Themen wie Hydraulik und Fließgeschwindigkeit einsteigen. „Und wenn diese Entwurfsplanung völlig unbefriedigend ist, müssen wir vielleicht noch einmal unsere Pläne ändern“, sagte Jürgen Hefner.
Grüne befürworteten Erhalt des Teiches
Nachdem die Gummersbacher Grünen sich schon sehr früh im Jahr für einen Erhalt des Teichs ausgesprochen hatten, fand es deren Fraktionschef Konrad Gerards am Donnerstag „blamabel“, dass man sich im Ausschuss nicht dafür interessiere, was die Bürger wollten.
Jürgen Marquardt (CDU) sagte, seine Fraktion sei zu dem Schluss gekommen, dass man die Fläche des Teiches besser und ökologisch sinnvoller nutzen könne. Ein neu geschaffener Bachlauf werde gerade auch für Kinder einen besonderen Reiz haben. Ein sanierter Teich indes müsse eingezäunt werden.