Ende und Anfang eines LebensraumsAbgeholzte Fichtenflächen in Oberberg haben Folgen

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Wilde Tiere im Wald: Ein Fuchs steht am Ufer eines Baches. (Symbolbild)

Oberberg – Wo zuvor Waldspaziergänge möglich waren, bieten sich nun vielerorts weite Ausblicke. Große Teile der oberbergischen Fichtenflächen sind inzwischen abgeholzt und liegen kahl, nachdem der Borkenkäferbefall die Bäume getötet hat. Das trifft nicht allein die Menschen.

Vor allem sind es Waldtiere, denen ein Stück Lebensraum verloren geht. Doch Rehe, Wildschweine oder Füchse sind es keineswegs, die unter dem Wandel des Waldes leiden, erklärt Kay Boenig, Leiter des Regionalforstamts Bergisches Land in Gummersbach: „Die wegfallenden Fichtenbestände treffen in erster Linie die Vögel.“

Heimat von vielen Meisenarten

ie immergrünen Fichtenkronen sind die bevorzugte Heimat verschiedener Meisenarten, die sich dort vor ihren Fressfeinden in Sicherheit wissen. „Auch viele Greifvögel bauen ihre Horste dort, um zu brüten“, erklärt Boenig: „In den Fichtenkronen können sie ihre Horste gut verstecken.“ Bussarde und Milane, Sperber und Habichte, deren Heimat mittlerweile der Kettensäge zum Opfer gefallen ist, werden sich neue Horstbäume suchen müssen.

„Doch diese Tiere leben territorial, verteidigen ihr Revier“, sagt Boenig: „Nur eine begrenzte Zahl wird auf den verbleibenden Bäumen horsten können.“ Ihr Bestand, so schätzt der Forstamtschef, werde vermutlich dezimiert. Nicht nur in den Baumkronen geht ein Lebensraum verloren. Auch zu Füßen der Fichten wird sich besonders eine Tierart eine neues Domizil suchen müssen: Die hügelbauenden Waldameisen haben ihr liebstes Revier ebenfalls im Fichtenwald.

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Denn hier haben sie über das ganze Jahr einen schattigen Platz, finden an den Baumstämmen Nahrung und mit Fichtennadeln genügend Baumaterial für ihre Hügel. Jetzt werden viele Ameisenköniginnen gezwungen sein, mit ihren Kolonien in günstiger.

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