Nach dem BrandNeues Fahrzeug für Waldbröler Bürgerbusverein in der Mache

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Das Feuer in der Waldbröler Markthalle zerstörte im April auch die beiden dort abgestellten Bürgerbusse. Foto: Höhner

Waldbröl – Spätestens im Dezember, vielleicht schon etwas früher, klettern die Fahrgäste des Waldbröler Bürgerbusvereins in ein neues Fahrzeug. „Das ist bereits gekauft und wird gerade für uns fertiggemacht“, berichtet Michael Jaeger, Vorsitzender des Vereins. Bei dem verheerenden Feuer in der Nacht zum 25. April waren in der Waldbröler Markthalle auch die beiden dort abgestellten Busse des Vereins zerstört worden, seither nutzt dieser Busse der befreundeten Vereine in Reichshof und Nümbrecht für den Linienverkehr.

77 000 Euro kostet der neue Bus, erneut ein Mercedes Sprinter. 75 000 Euro erhält der Trägerverein aus Förderprogrammen des Landes Nordrhein-Westfalen. „2000 Euro nehmen wir aus der eigenen Kasse“, sagt Jaeger. Er freut sich schon auf die Fahrt zur Firma Steinborn im hessischen Erbach, da wird das Fahrzeug gerade zum Bürgerbus umgebaut. „Wahrscheinlich wird er nicht ganz fertig ausgeliefert, da der eine oder andere Chips für die Technik im Inneren fehlt“, bedauert der Waldbröler mit Blick auf Lieferengpässe.

Zweites Fahrzeug noch nicht absehbar

Wann der Verein auch das benötigte zweite Fahrzeug bestellen kann, das sei derzeit leider völlig offen, berichtet Michael Jaeger. „Da geht es vor allem um Fragen der Finanzierung.“ Klar aber ist: Keiner der beiden Kleinbusse ist elektrisch unterwegs – das liege am bergigen Bergischen, erklärt Jaeger: „Um die Strecken hier in Waldbröl zu bewältigen, müsste ein stärkerer Akku her.“ Und ein stärker Akku bedeute ein Gesamtgewicht von mehr als vier Tonnen. „Und dafür hat eben nicht jeder von uns den passenden Führerschein.“

Gegen einen E-Bus spreche zudem, dass die meisten Modelle den Antrieb unter dem Chassis haben und damit keine Niederflurbusse seien. Jaeger: „Nutzerinnen und Nutzer mit einem Rollstuhl müssten dann mit einer Art Aufzug in den Bus befördert werden – und diese Technik kann keiner bezahlen.“

Bislang: Leihbus aus Nachbargemeinde Reichshof

Mit großer Erleichterung berichtet der Vereinschef, dass die 30 Sponsoren, deren Logos auf den verbrannten Fahrzeugen klebten, auf eine Rückzahlung ihrer Unterstützung verzichtet hätten. „Wir hatten ihnen das angeboten, weil die Busse ja nun mal nicht mehr auf den Straßen zu sehen waren.“ Natürlich sei klar, dass sein Verein die Herstellung der neuen Klebefolien bezahle“, führt Michael Jaeger aus. „Das ist für uns selbstverständlich, auch wenn das hohe Kosten auf den Verein zukommen.“

Seit vergangener Woche fährt dieser übrigens bereits mit einem anderen Fahrzeug in der Marktstadt. „Diesen Bus stellt uns die Firma Steinborn zur Verfügung, solange wir auf unseren neuen warten“, schildert Jaeger. „Und das sogar kostenlos.“ Die Leihgabe aus der Nachbargemeinde Reichshof werde er daher nun zurückgeben, „natürlich mit einem dicken Dankeschön“.

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