Bericht mit Video900 Menschen demonstrieren für den Schulneubau in Wiehl

Lesezeit 2 Minuten
An der Spitze der Demo halten Schüler Transparente.

Alte Landkarten dienten als Transparente. Auf der Kreuzung vor dem Rathaus ließen sich die DBG-Schülerinnen und -Schüler zu einer kurzen Sitzblockade nieder.

Nach Einschätzung des Ordnungsamts war es die größte Demonstration, die Wiehl seit dem Krieg erlebt hat.

Rund 800 Schülerinnen und Schüler, zudem Eltern, Lehrerinnen und Lehrer sowie weitere Unterstützer haben sich am Dienstag bei einem Umzug durch die Stadt   für eine Neugestaltung des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums (DBG) eingesetzt.

Der Marsch begann und endete auf dem Schulhof, wo die Elftklässlerin Amelie Metzele (16) im Namen der Schülerinnen- und Schülervertretung (SV) eine Erklärung verlas: „Da in den nächsten Ratssitzungen konkret über die Umgestaltung unserer Schule entschieden wird, soll unser Umzug ein buntes, friedliches Zeichen sein, dass wir es wert sind, dass man auch in uns investiert.“

Die SV betonte, dass es nicht darum gehe, einzelne Personen oder gar die Stadtverwaltung anzuklagen, sondern lediglich darum, dass ihre Belange nicht übersehen werden.

Alles zum Thema Demonstration Köln

Im Gespräch am Rand des Demonstrationszugs wurde Schulleiter Frank Mistler deutlicher: „Das Hinhalten und gegenseitige Blockieren hat der Bildungslandschaft in Wiehl nicht gutgetan.“ Seit er vor 15 Jahren ins Amt kam, habe er die Diskussion verfolgt. „Und die Baumaßnahme ist immer noch in weiter Ferne.“ Dass die Anmeldezahlen zurückgingen, habe mit dem baulichen Zustand der Schule zu tun, wie er aus Rückmeldungen der Eltern wisse.

„Hinhalten und gegenseitiges Blockieren“

Vor dem Rathaus wurde die DBG-Demo von zahlreichen Vertretern der Ratsfraktionen und der Stadtverwaltung erwartet. Diese äußerten sich auf Anfrage allesamt anerkennend über das Engagement der Schüler und beteuerten, dass sie die Dringlichkeit sehen und bereit zu einer Konsenslösung seien.

Im Pressegespräch nach der Veranstaltung versicherte auch Bürgermeister Ulrich Stücker, dass das Gymnasium sowohl beim Rat als auch der Verwaltung „höchste Priorität“ genieße. Seit dem Ratsbeschluss im Mai 2022 seien zeitaufwendige EU-Ausschreibungsverfahren für die Planung durchgeführt und abgeschlossen worden. Bis zur Ratssitzung im November sollen alle Zahlen für die Entscheidung vorliegen.

Stücker setzt weiterhin darauf, dass das Gymnasium teils saniert, teils neu gebaut und   mit einer Holzmodulbauweise eine nachhaltig nutzbare Interimslösung gefunden wird. Wenn alles gut läuft, könne der Bau Anfang 2025 starten und 2028 abgeschlossen werden. Der Bürgermeister weist zudem darauf hin, dass die Stadt mit Renovierungen weiterer Klassenzimmer in diesem Sommer auch noch in die alte Schule investiert.

KStA abonnieren