Stadtfeste zukünftig extern organisiertDas Ende einer 40-jährigen Tradition

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So schön kann der Sommer enden: Die Bensberger feierten am Wochenende ihr Herbstfest.

So schön kann der Sommer enden: Die Bensberger feierten am Wochenende ihr Herbstfest.

Bergisch Gladbach – Es war wohl das letzte Mal, dass das traditionelle Bensberger Herbstfest von der Interessengemeinschaft Bensberger Handel (IBH) selbst veranstaltet wird. Die Besucher dürfen jedoch aufatmen, denn „die vier Feste werden weiterhin angeboten“, versicherte Wolfgang Krauss von der IBH und fügte hinzu: „Wir stehen derzeit in Verhandlungen mit externen Event-Agenturen.“ Diese sollen künftig die Durchführung der Stadtfeste übernehmen.

Mit dem Herbstfest endet damit nicht nur die Sommersaison, sondern auch eine 40-jährigen Tradition, in der die IBH die Veranstaltung selbst in die Hand nahm. Zum Abschied bescherte die Interessensgemeinschaft den Besuchern einen bunten Herbstmix aus traditionellen, aber auch neuen Ständen.

Dabei rückte das Thema Fitness besonders in den Fokus und erfüllte damit auch das diesjährige Motto „Bensberg macht fit“ in vollen Zügen. Neben zahlreichen Fitness-Ständen, die den Besuchern bei der Wahl einer Sportart helfen sollten, sorgten auch Sport-Vorführungen für ein sportliches Erlebnis.

Das Fest in Zahlen

83

Ess- Verkaufs -und Aktionsstände, darunter Fitness-Anbieter, warteten auf die Besucher.

500

Kilogramm Kartoffeln verbrauchte die Karnevalsgesellschaft Löstige Stänedräjer für ihre traditionellen Reibekuchen, die sie am Fest anbot.

25

Grad Celsius bereiteten den Besuchern angenehme Spazier-Temperaturen. (kas)

Doch nicht alle Bensberger ließen sich von dem Sport-Wirbel in Bann nehmen. Viele setzen lieber auf ihren bewährten traditionellen Rundgang durch die Schloßstraße und freuten sich auf ihre bekannten Stände. Dazu animierte nicht nur das sonnige Wetter. Schnell füllten sich die Straßen mit zahlreichen Bensbergern und Ortsnachbarn, die die diesjährigen Kürbisse zu begutachteten oder sich einige Stände weiter einen Schmuckstein gönnten.

Bekannte Stände mit Kürbissen und Schmucksteinen

So machte sich auch Elisabeth Sauer-Diwald auf den Weg die Schloßstraße hinauf: „Ich bin fast jedes Jahr dabei“, sagte die Bensbergerin. Es seien die nette Atmosphäre, die freundlichen Menschen und der traditionelle Gang zum Bücherstand, die sie immer wieder zum Herbstfest lockten.

Eine andere Tradition hat sich bei Heinz Weikert etabliert, und zwar seine Mahlzeit bei der Karnevalsgesellschaft Löstige Stänedräjer. „Die Reibekuchen esse ich nur hier“, sagte er schmunzelnd. Er komme aber nicht nur wegen der Reibekuchen zum Fest: „Es ist schön, auf Bekannte zu treffen und mit ihnen ein bisschen zu reden.“

Und so trafen sich einige Menschen, um sich einfach mal wieder zu sehen. Es schien, als ob es der Tag im Herbst war, an dem sich die Menschen wieder einfach mal Zeit nahmen.

Unterschriften-Aktion gegen das Abholzen der Bäume

So blieben auch viele interessiert am Stand von Wolfgang und Waltraud Boden stehen, die gemeinsam eine Unterschriften-Sammel-Aktion gegen das Abholzen der Bäume gestartet haben, welche momentan die Schloßstraße schmücken: „Seit längerer Zeit sind einige Pläne für Neuerungen in der Stadt bekannt“, berichtete Boden. Unter anderem sollen hier 34 von 38 Bäumen gefällt werden. Das möchten sie verhindern: „Es sollen zwar wieder neue Bäume gepflanzt werden, aber bis sie so groß sind wie diese, dauert es 20 Jahre“. Das Thema, über das auch in dieser Zeitung bereits des Öfteren berichtet wurde, fand viel Zuspruch, sodass bereits gegen 12 Uhr das erste Blatt mit Unterschriften voll war.

Und so verbrachten die Bensberger und ihre Nachbarn ein weiteres, traditionelles Herbstfest und genossen die womöglich letzten warmen Sonnenstrahlen dieses Jahres bei einem Fest-Rundgang, netten Gesprächen und vielleicht auch einem Andenken.

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