Kürten – Der Krieg in der Ukraine hat Auswirkungen auf die Arbeit der Helfer im Fluchtpunkt Kürten. Ehrenamtskoordinatorin Birgit Oberkötter berichtet über die aktuelle Entwicklung. Vor allem beim Thema Unterbringung sieht der Fluchtpunkt Schwierigkeiten. 156 Ukrainerinnen und Ukrainer leben aktuell in Kürten, weitere Vertriebene würden erwartet. Zweidrittel seien bei Familien oder in WGs untergekommen. Um die Situation für Frauen und Kinder zu erleichtern, sei ihre Unterbringung in den von der Gemeinde angemieteten Unterkünften Oberossenbach und Herweg vorgesehen.
In beiden Fällen müssten die bislang dort lebenden Geflüchteten in die Unterkunft Schanze umziehen. Mit fatalen Folgen aus Sicht des Fluchtpunkts. Den Freiraum, den sich die dort lebenden Geflüchteten erarbeitet hätten, müssten sie für die nun hinzukommenden Bewohner aufgeben. Der Fluchtpunkt habe sich stets für eine menschenwürdige Zimmerbelegung mit bis zu zwei Personen stark gemacht.
Koordinatorin fürchtet Probleme zwischen Bewohnenden
Nun habe sich die Gemeinde anders entschieden, und es gebe Zimmer mit bis zu sechs Bewohnern. Konflikte werde es unter den Bewohnern geben, fürchtet die Koordinatorin. Für die Ukrainer werde idealerweise separater Wohnraum gesucht, Angebote nehme die Gemeinde per Mail entgegen (ordnungsamt@kuerten.de). Was die Aufnahme von Kindern in Kitas angeht, spricht Birgit Oberkötter von überlasteten Einrichtungen und fehlendem Personal. Oft gelinge es erst kurz vor Einschulung, die Kinder der Zugewanderten mit einem Platz zu versorgen.
Dass viele Ukrainer direkt arbeiten wollen, betont die Unterstützerin. Ein gutes Sprachniveau sei aber erst nach einem Jahr Deutsch erreicht. Vor Wochen habe der Fluchtpunkt schon drei ehrenamtliche Sprachkurse gestartet. Mit „Jobs für Flüchtlinge“ kümmere sich ein Team um Paul Mundy um Kontakte zu Unternehmen, in Mundys Team gebe es auch Hilfe bei Bewerbungen (paul@mamud.com, 0179-5260818)