In den kommenden Wochen geht es um den künftigen Schallschutz entlang der S-Bahn-Strecke.
BahnausbauZweites Gleis für Bergisch Gladbach bringt hohe Schallschutzwände

Wie wird der Lärmschutz entlang der Bahnlinie nach Köln aussehen, wenn die Strecke zweigleisig wird? Möglich sind meterhohe Schallschutzwände.
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Konkret: um den Schallschutz nach Ausbau der Strecke mit dem zweiten Gleis. Er muss deutlich ausgebaut werden, hat die DB bereits ermittelt. Solche meterhohen Schallschutzwände waren in Gladbach bisher nicht üblich, man kennt sie meist von den Schnellfahrstrecken der Bahn.
Zahlreiche Fragen stellen sich bislang: Welche ästhetische Wirkung haben die Wände für das Stadtbild? Welche Materialien kommen zum Einsatz? Welche Auswirkungen haben die Schallschutzwände auf die Anwohner der Strecke? Und: Wie ändert sich ihr Sichtfeld?
Im Stadtteil Gronau wohnen mehrere hundert Menschen nah an den Gleisen, die meisten im Wohnpark Gronau, in den 70er-Jahren von Bauunternehmer Franz Weissenberger errichtet.
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Im März soll zur Sache eine Bürgerbeteiligung für Anwohner beginnen, das Verfahren läuft bei der Deutschen Bahn. Im April, so der Zeitplan, werden die Ergebnisse im Bergisch Gladbacher Ausschuss für Mobilität vorgestellt. Anschließend soll in der Politik eine Entscheidung fallen.
Geplant wird für den Abschnitt, der von Dellbrück bis zur Überführung an der Buchholzstraße auf Gladbacher Stadtgebiet reicht. Der Bereich von dort bis zum Gladbacher Bahnhof gehört nicht zum Planungsgebiet, hier ist nach Bahnangaben kein neuer Schallschutz erforderlich.
Ein kompliziertes Planungsverfahren läuft
Dass sich das Bild an der Bahnstrecke deutlich verändern wird, steht bereits fest. Das zweite S-Bahn-Gleis zwischen den Bahnhöfen Bergisch Gladbach und Köln-Dellbrück wird irgendwann in den nächsten Jahren gebaut, derzeit laufen komplizierte Planungsverfahren, unter anderem beim Eisenbahnbundesamt.
Weil nach Inbetriebnahme des zweiten Gleises zu den Hauptverkehrszeiten drei S-Bahn-Linien Richtung Köln rollen spricht der Nahverkehrsverband go.Rheinland von einem annähernden Fünf-Minuten-Takt. Bislang gibt es werktags einen 20-Minuten-Takt, an Sonntagen fahren die Bahnen halbstündlich. Weil die neue Frequenz as wesentliche Veränderung bei den Planungen aufgefasst wird, haben die DB-Planer bereits Schallgutachten erstellt.
Stadt will möglichst den Schallschutz begrünen
Das Ergebnis für das Gladbacher Stadtgebiet: Beidseitig müssen Schallschutzwände errichtet werden, ziemlich durchgängig, die Bauteile können bis zu vier Meter hoch werden, dazu gibt es Staffelungen von 2 Metern bis 3,50 Metern. Als Variante setzt sich die Stadt dafür ein, dass die Schallschutzwände insbesondere im östlichen Bereich des Wohnparks Gronau nach Möglichkeit begrünt werden. Für den neuen nördlichen Bahnsteig am Haltepunkt in Duckterath soll eine transparente Ausführung gewählt werden, auf diese Weise sollen Angst-Räume vermieden werden.
Die übrigen Bereiche sollen mit Schallschutzwänden aus Beton oder Aluminium errichtet werden. Erst nach Auswertung der Bürgerbeteiligung, so die Planer bei der Deutschen Bahn, sollen die Gladbacher Planungspolitiker über die endgültige Gestaltung entscheiden.