Bergisch Gladbach – Ein Aufzug am Bahnhof? Bislang gibt es keinen am S-Bahnhof in Bergisch Gladbach. Ein Aufzug ist auch nicht erforderlich für diesen Bahnhof. Alle Zugänge sind ebenerdig, es gibt am Haltepunkt weder Überführung noch Unterführung oder Tunnel.
Aber das wird sich ja ändern. Die Überführung kommt, wenn das zweite Gleis in Sicht ist. Das ist politisch beschlossen und Verhandlungsauftrag der Stadt mit der Bahn. In ein paar Jahren also wird es soweit sein. Die Jahre ab 2025 folgende sind da wohl realistisch.
Diese Überführung wird dann die vier Gleise und drei Bahnsteige, die es dann geben wird statt des einen heutigen Gleises mit den brachliegenden Industriebahnanlagen, überspannen. Ein Zugang von der Stadtmitte soll in Höhe der Radstation an der Stationsstraße entstehen, der andere an der gegenüberliegenden Jakobstraße.
Weitgehend, aber nicht ganz ohne Treppen
Zweck des neuen Gleiszugangs: Passagiere sollen mit ihrem Gepäck nicht erst Hunderte Meter zur Kopfseite wandern müssen, um in die Stadtmitte zu gelangen, zu den Geschäften, zu ihrem Auto in einem der Parkhäuser oder zum Busbahnhof.
Die neue Überführung wird dann auch von allen drei Bahnsteigen platzsparende Zugänge erhalten. Weitgehend soll dabei auf Treppensteigen verzichtet werden. Aber eben nicht ganz. Und nicht jeder Reisende wird deshalb diese Zugänge nutzen können, aus gesundheitlichen Gründen, aus Gründen des Alters, wegen der mitgeführten Gepäckstücke oder des Kinderwagens. Wie viele Treppenstufen später erforderlich sein werden, ist heute nicht bekannt.
Defekte können 24 Stunden gemeldet werden
Drei barrierefreie Aufzüge ohne Rampen wird es dann am Bahnhof geben, an jedem Gleis einen. Dieses „Neuland“ trieb schon in den jüngsten politischen Diskussionen manchen Ratsvertreter Sorgenfalten auf die Stirn. Falls die Aufzüge einmal nicht funktionieren, könnte für Reisenden mit Einschränkung ein kaum überwindbares Hindernis entstehen.
Am Bahnhaltepunkt in Bergisch Gladbach-Duckterath/Gronau gibt es Aufzüge, um ans höherliegende Gleis zu kommen. Eine Entwarnung kommt nun von der Stadtverkehrsgesellschaft Bergisch Gladbach und deren Geschäftsführer Willi Schmitz. Die Aufzüge in Duckterath seien „in der Obhut der Deutschen Bahn AG, Station & Service“, berichtet er auf Nachfrage des FDP-Politikers Christian Müller-Wasmuth.
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Auch zum Fall eines defekten Aufzugs gibt Schmitz beruhigende Auskünfte. Bahnreisende könnten den Defekt unter der 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche erreichbaren Servicenummer 0221-1411055 melden, der Anruf gehe zur „3-S-Zentrale Köln der DB AG Station & Service“. Auch die Notfall-Rufsäulen auf dem Bahnsteig könnten dafür genutzt werden.
Die Kosten für Querung und Aufzüge am Gladbacher Bahnhof werden derzeit von der Stadt ermittelt. Förderkulissen soll es auch geben, jedenfalls sucht die Stadt danach. In der Finanzplanung ab 2024 werden die Ausgaben das erste Mal auftauchen.