Bergisch Gladbach – Die Zukunft soll ein Miteinander sein. In dem neuen Mehrgenerationenhaus der Genossenschaft Bauverein Bensberg soll es von Anfang an um die Begegnung aller Altersgruppen gehen, vom Baby bis zur Urgroßmutter. Zwei weitere Häuser an der Friedrich-Offermann-Straße in Bensberg mit barrierefreien und rollstuhlgerechten Wohnungen sollen bis 2019 errichtet werden.
Mit diesem Projekt betritt die 100 Jahre alte Genossenschaft Neuland: „Es ist unser erstes Mehrgenerationen-Wohnhaus“, sagt Vorstandsmitglied Bernd Steeg.
Schlicht, aber modern wirkt das weiß-grau verputzte dreistöckige Gebäude mit dem blauen Anstrich über dem Eingang. Alle 13 Wohnungen des neuen Wohnblocks sind schon vermietet, elf sind bereits bezogen. Sechs Wohnungen sind behindertengerecht ausgestattet.
2,2 Millionen Euro hat der Bauverein in den Neubau investiert, finanziert aus dem Eigenkapital der Genossenschaft. Bürgermeister Lutz Urbach, der zum Einweihungsfest gekommen war, ist angetan. Nicht nur von der Architektur des Bauwerks, vor allem von der Philosophie: „Wohnungen, die generationenübergreifendes Zusammenleben ermöglichen, werden stark nachgefragt.“
Fünf Jahre lang habe die 64-Jährige Regina Wollmann im Zentrum der Stadt nach einer seniorengerechten Wohnung mit Aufzug im Haus gesucht. Jetzt sei sie zwar noch fit, aber sie habe sich für die Zukunft absichern wollen. Elsbeth Ludwig (82) musste aus finanziellen Gründen ihr Haus in Overath verkaufen. Seit Anfang August wohnt sie in dem neuen Haus. Und sie hat gleich die Vorzüge kennengelernt. Wegen der Arthrose in ihren Händen konnte sie den Schlüssel nicht drehen, um die Wohnungstür aufzuschließen: „Da hat mir der Nachbar geholfen.“
Die beiden ockergelben Mehrfamilienhäuser aus den 1950er Jahren, die rechts und links neben dem Mehrgenerationen-Wohnhaus stehen, werden demnächst abgebrochen. Die beiden neuen Gebäude mit insgesamt 24 weiteren Wohnungen im Stil des gerade eingeweihten Hauses sollen 2019 bezugsfertig sein.