Kitas in Rhein-BergKreis-FDP sieht Finanzierung für Lolli-Tests kreisweit gesichert

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Der PCR-Lolli-Test soll auch in Kindergärten für mehr Sicherheit sorgen. Auf dem Foto testen sich Kinder einer Grundschule.

Der PCR-Lolli-Test soll auch in Kindergärten für mehr Sicherheit sorgen. Auf dem Foto testen sich Kinder einer Grundschule.

Rhein-Berg – Wenn man Kinder und Beschäftigten in Kitas schützen will, muss jetzt etwas passieren. Dies fordern viele Eltern und Träger von Kindertageseinrichtungen. Auch aus der Politik gibt es einen Vorstoß, auf Lolli-Tests umzustellen: Die FDP-Kreistagsfraktion setzt sich in einem Anschreiben an Landrat Stephan Santelmann dafür ein, schnellstmöglich PCR-Pool-Tests einzuführen.

„Aus unserer Sicht hat die Einführung von PCR-Pool-Tests in Kindertagesstätten oberste Priorität“, sagt Mario Bredow, Sprecher der FDP-Kreistagsfraktion. Diese Test-Methode bringe mehr Sicherheit in die Einrichtungen als die aktuell angebotenen Selbstschnelltests. Philipp Wehrend, persönlicher Referent von NRW-Familienminister Joachim Stamp, habe in einem Gespräch signalisiert, dass das Land sich in Höhe der bisher geleisteten Beträge an der Finanzierung von Pooltestungen beteiligen würde, sagt Bredow.

Ausbruch in Kürten: Schnelltests negativ trotz Infektion

Wie berichtet, prüft der Krisenstab des Rheinisch-Bergischen-Kreises derzeit, ob eine kreisweit einheitliche Umsetzung bei alle acht Kommunen im Kreisgebiet mit ihren vielen verschiedenen Trägern möglich ist.

Das Problem mit den aktuell angebotenen Selbstschnelltests für Kindergartenkinder ist, dass sie Sicherheit suggerieren, die es nicht gibt. In welchem Ausmaß die Testmethode unzuverlässig ist, belegt ein Corona-Ausbruch in einer Kindertagesstätte in Kürten, berichtet Bredow. Auffällig sei gewesen, dass nahezu alle Selbsttests negativ ausgefallen waren. Obwohl die PCR-Tests, teilweise vom gleichen Tag, positiv waren.

Eltern sprechen sich für Pool-Tests aus

„Das ist ein bisschen wie bei einer Lotterie“, sagt der Vorsitzende des Elternbeirats der betroffenen Einrichtung, der namentliche nicht genannt werden will. Sieben Kinder haben sich mit dem Coronavirus infiziert. Bei einem Fall fiel der zuerst durchgeführte Selbstschnelltest positiv aus. Der zur Kontrolle in einem Testzentrum gemachte Schnelltest zeigte dann ein negatives Ergebnis.

Erst der auf eigene Initiative veranlasste PCR-Test brachte endgültig die Gewissheit, dass eine Infektion vorliegt. Vier weitere Kinder sind per Selbsttest durchgehend negativ getestet worden. Die PCR-Tests fielen trotzdem positiv aus.

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„Kitas sind ein blinder Fleck, ein unkontrollierter Bereich, wo sich das Virus frei bewegen kann. Das ist erschreckend“, plädiert der Elternvertreter für die Einführung von PCR-Pool-Tests. Die Selbstschnelltests seien nicht ansatzweise in der Lage, die Ausbreitung einzudämmen: „Das hat man ja bei uns gesehen.“

Die FDP-Kreistagsfraktion begrüßt zudem, dass die Kreisverwaltung nicht nur die Jugendämter in Odenthal, Kürten und Burscheid, für die sie zuständig ist, ins Boot holen will, sondern alle Kommunen. Bredow hofft, dass die Resonanzen positiv ausfallen. Die Stadt Bergisch Gladbach hat bereits ihr Interesse für die PCR-Lolli-Tests bekanntgegeben.

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