Rhein-BergKrisenstab ruft Bevölkerung auf, Maske zu tragen

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Dr. Erik Werdel

Rhein-Berg – Bei den teils großflächigen Anordnungen von Quarantäne in ganzen Schulstufen, zeigte es sich in den vergangenen Tagen besonders deutlich – aber auch sonst ruft der Krisenstab des Kreises, „alle Bürgerinnen und Bürger auf, freiwillig Mund-Nasen-Schutz zu tragen“. Nur so könnten, großflächige Neuansteckungen und Quarantänen in der Region verhindert werden.

Wie berichtet hatte sich die Zahl der Rhein-Berger, für die Quarantäne angeordnet werden musste, am Donnerstag nahezu auf 807 Personen verdoppelt. Grund dafür waren unter anderem groß angelegte Quarantäneanordnungen in Schulen wie dem Herkenrather Gymnasium, wo nach positivem Corona-Test eines Schülers vom Gesundheitsamt eine gesamte Jahrgangsstufe in Quarantäne geschickt werden musste.

Krisenstab ruft zum freiwilligen Mund-Nasen-Schutz zu tragen auf

An anderen Schule wie der Nelson-Mandela-Gesamtschule in Bergisch Gladbach wurde nach Bekanntwerden eines Corona-Falls vom Gesundheitsamt bei der Risikobewertung keine einzige weitere direkte Kontaktperson ausgemacht. Laut Krisenstab, weil die Schülerinnen und Schüler konsequent Mund-Nasen-Bedeckung getragen hatten. Das Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung, regelmäßiges Lüften sowie die „gewissenhafte Handhygiene“ seien das „einzige, wirksame Mittel zur Minderung des Ansteckungsrisikos mit dem Virus SARS-CoV-2 an Schulen“, so Krisenstabsleiter Dr. Erik Werdel. Der Krisenstab rief auch die übrige Bevölkerung dazu auf in ähnlichen Situationen größerer Menschenansammlungen in Räumen freiwillig Mund-Nasen-Schutz zu tragen.

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Der Hauptübertragungsweg des Virus´ – winzige Speicheltröpfchen in der Atemluft – müsse durch das Tragen von Masken weitmöglichst abgeschnitten werden, erklärt Kreisgesundheitsamtsleiterin Dr. Sabine Kieth. „Zwar bieten die üblichen Behelfsmasken den Tragenden keinen Schutz vor einer eigenen Infektion. Sie mindern jedoch die Anzahl feinster Tröpfchen, die beim Atmen und Sprechen mit der Luft ausgestoßen und von anderen eingeatmet werden.“ Geschützt würden beim Masketragen also die Mitmenschen, so die Gesundheitsamtsleiterin.

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Und nicht nur deren Wohlergehen spreche dafür: Wer die Mund-Nase-Bedeckung konsequent und richtig trage, nämlich über der Nase, werde wie bei den Schulen im Falle von positiv getesteten Mitschülerinnen und Mitschülern nicht unbedingt als Kontaktperson mit dem höchsten Infektionsrisiko eingestuft, erläuterte die Leiterin des Gesundheitsamtes. „Das bedeutet, dass eine Ansteckungsgefahr sowie die Notwendigkeit einer Testung und einer häuslichen Isolation nicht gegeben sind.“

Verzichteten hingegen die Mitglieder einer Klasse oder eines Kurses auf ihre Masken und werde danach eine Person positiv getestet, muss im schlimmsten Fall der ganze Klassenverband oder sogar die gesamte Jahrgangsstufe in Quarantäne.

Masken im Unterricht verhindern umfassende Quarantäne-Maßnahmen

Für viele Schüler kam dieser Aufruf nicht mal 24 Stunden vor Ferienbeginn recht kurzfristig, es war aber auch nicht der erste dieser Art des Krisenstabs, dessen Vertreter noch auf ein grundsätzliches Problem hinwiesen: „Steigen die Zahlen zu stark, sind die einzelnen Kontaktwege für das Gesundheitsamt nicht mehr nachverfolgbar. In diesem Fall müssen wir großflächige Quarantänemaßnahmen verhängen“, so Dr. Sabine Kieth. Auch nach den Herbstferien in zwei Wochen wird gelten: Tragen ganze Klassen konsequent Masken, erleichtert das die Rückverfolgung von Infektionsketten. Masken im Unterricht verhindern also umfassende Quarantäne-Maßnahmen.

Nach Maßgabe des NRW-Schulministeriums können sich Schulgemeinschaft auf freiwilliger Basis darauf verständigen, dass im Unterricht Mund-Nase-Bedeckungen getragen werden, wie das auch in Rhein-Berg an einigen Schulen erfolgt ist. Sobald die Schülerinnen und Schüler ihre Sitzplätze verlassen, gilt ohnehin auf dem gesamten Schulgelände laut Coronaschutzverordnung eine Maskenpflicht.

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