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Polizei ermitteltUnbekannte blenden mit Lasern Piloten über Rösrath

Lesezeit 2 Minuten
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Piloten von drei Flugzeugen wurden am Dienstagabend mit Lasern attackiert. (Symbolbild)

Rhein-Berg – Mittwochabend gegen 22 Uhr. Ein kurz zuvor vom Flughafen Köln/Bonn gestarteter Airbus überfliegt auf dem Weg in Richtung Wien das Rösrather Stadtgebiet, als der Pilot plötzlich einen Laserstrahl im Cockpit bemerkt. Der kommt offenbar aus einem Waldgebiet bei Schreibershove oberhalb von Rösrath-Lehmbach. Der Pilot alarmiert die Polizei. Er ist nicht der einzige, der an diesem Abend meldet, von einem Laser geblendet worden zu sein

Insgesamt in drei Fällen ermittelt die Polizei mittlerweile wegen gefährlichen Eingriffs in den Flugverkehr. „Gegen 22.30 Uhr wurde – ebenfalls im Bereich Rösrath – der Pilot einer Boeing auf dem Weg nach Polen von einem Laser gestört“, berichtet Polizeisprecherin Maike Wiemar. Ein dritter Vorfall habe sich am selben Abend gegen 22.45 Uhr über Lohmarer Stadtgebiet ereignet. Glücklicherweise, so Wiemar, sei keiner der Piloten verletzt worden, so dass die Flüge fortgesetzt werden konnten.

Geblendete Piloten könnten Flugzeug nicht mehr kontrollieren

Gleichwohl sind derartige Attacken nach Einschätzung von Luftfahrtexperten insbesondere im Umfeld von Flughäfen sehr gefährlich. Mehrere Hundert solcher Angriffe registriert die Deutsche Flugsicherung (DFS) pro Jahr, die meisten davon in einer Höhe zwischen 3000 und 11.000 Fuß, also in bis zu 3300 Metern Höhe. Attacken beim An- und Abflug gelten deshalb als besonders kritisch, weil die Piloten in diesen Phasen besonders konzentriert sein und permanent die Instrumente im Blick halten müssen, die ihnen beispielsweise Flughöhe, Kurs und Geschwindigkeit anzeigen.

Alles zum Thema Flughafen Köln/Bonn

Trifft sie in dieser kritischen Phase ein Laserstrahl im Auge, können sie die Instrumente nicht mehr ablesen, und das Flugzeug ist in dieser Zeit nicht mehr unter vollständiger Kontrolle. Auch, wenn der Pilot den Laserstrahl nicht direkt ins Auge bekommt, kann es brenzlig werden: Wenn der Laserstrahl auf die Scheiben trifft, bricht das Licht und erhellt das am Abend abgedunkelte Cockpit blitzartig.

Laser-Attacke bereits in 2019

Lediglich in wenigen Fällen werden Täter nach einer Laser-Attacke auf ein Luftfahrzeug gefasst. Selten kann die Herkunft des Laserstrahls so genau ermittelt, können so schnell Einsatzkräfte an den Tatort geschickt werden wie bei einer Laser-Attacke auf einen Polizeihubschrauber in Bergisch Gladbach im Januar 2019.

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Damals konnte der Hubschrauber-Pilot, der sich im Suchflug befand, sogar die Wohnung in einem Mehrparteienhaus benennen, aus der er geblendet worden war. Ermittler fanden bei dem Bewohner ein Nachtsichtgerät mit montiertem Laserpointer. Laut Polizei räumte der Mann die Tat ein. Welches Ergebnis das Strafverfahren brachte, war von den Ermittlungsbehörden in Köln bis Redaktionsschluss nicht zu erfahren.