MobilitätswochePolizei sensibilisiert Autofahrer in Rösrath für Fahrrad-Schutzstreifen

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Zusammen mit der Polizei beobachtete Johannes Schweinem vom ADFC, wie der Radschutzstreifen in Forsbach funktioniert.

Zusammen mit der Polizei beobachtete Johannes Schweinem vom ADFC, wie der Radschutzstreifen in Forsbach funktioniert.

Die Polizei erklärte Autofahrern, wie ein Fahrrad-Schutzstreifen funktioniert – und warum Fahrräder überholen dürfen.

Eine Aktion zur gerade laufenden „Europäischen Mobilitätswoche“ sollte auf die Fahrrad-Schutzstreifen aufmerksam machen. Autofahrer sollten dazu angehalten werden, sie zu respektieren. Die Initiative dazu kam vom ADFC Rösrath – entsprechend seiner Devise „Mehr Miteinander im Verkehr“. Der Rheinisch-Bergische Kreis, die Polizei und die Stadt Rösrath stiegen auf den Vorschlag ein. So nahmen sich Polizei und ADFC an zwei Tagen im morgendlichen Berufsverkehr die Rad-Schutzstreifen vor allem in Forsbach vor – exemplarisch für andere Stellen im Rösrather Stadtgebiet und im Kreisgebiet.

Schutzstreifen gibt es unter anderem auch im Ortsteil Rösrath, doch in Forsbach, auf der engen Bensberger Straße, werden sie nach den Beobachtungen des ADFC von Autofahrer-Seite besonders wenig beachtet. Ein neuralgischer Punkt ist demnach die Kreuzung von Bensberger Straße und Holzmarkt, weil dort der Radverkehr in Richtung Bensberg vom Rad-Schutzstreifen auf den Zwei-Richtungs-Radweg durch den Königsforst wechseln muss, der auf der gegenüberliegenden Straßenseite beginnt.

Der Radler kann an den an der Ampel haltenden Autos vorbeifahren.
Johannes Schweinem vom ADFC

Daher ist das Befahren des Schutzstreifens und die Nutzung der Radfahrer-Aufstellfläche an der Ampel an dieser Stelle besonders hilfreich. „Der Radler kann an den an der Ampel haltenden Autos vorbeifahren und sich so aufstellen, dass er nach links abbiegen kann auf den Zwei-Richtungs-Radweg“, sagt Johannes Schweinem vom ADFC. Doch das werde regelmäßig unmöglich gemacht, weil Autos auf dem Schutzstreifen halten und Fahrräder daher nicht vorbeikommen und nicht zu der Aufstellfläche kommen.

Bei der Aktion im morgendlichen Berufsverkehr mit Beteiligung der Polizei sei das Autofahrer-Verhalten jedoch deutlich anders gewesen – offenbar aufgrund der Polizei-Präsenz: Während ohne Polizei vor Ort nach ADFC-Erfahrungen rund 90 Prozent der Autos auf dem Schutzstreifen fahren und halten, führte die Anwesenheit der Polizei zu einem deutlich veränderten Autofahrer-Verhalten – laut Schweinem missachtete nur eine Minderheit die Schutzstreifen. Diese Minderheit sei von den Polizeibeamten mit Flugblättern auf das korrekte Verhalten hingewiesen worden.

Schweinem hofft, dass das zu einem rücksichtsvolleren Autofahren beiträgt. „Ich habe den Traum: Autofahrer mögen bitte den Schutzstreifen bei Rotphasen freihalten“, erklärt er. Da Polizei und ADFC die Aktion im Berufsverkehr an zwei aufeinander folgenden Tagen durchführten, zeigte sich laut Polizei am zweiten Tag eine Verhaltensänderung: Mehr Autos hätten den Schutzstreifen respektiert. Offenbar waren die selben Fahrerinnen und Fahrer wie am Vortag unterwegs, diese stellten sich demnach auf die Kontrolle durch die Polizei ein.

Schweinem schaute sich die Kreuzung allerdings weiter an, nachdem die Polizei sie verlassen hatte: Da habe wieder die große Mehrheit der Autos auf dem Schutzstreifen gehalten. Vor diesem Hintergrund bedankt sich Schweinem für die Unterstützung der Polizei. Bei der Schloss Eulenbroich gGmbH bedankt sich der ADFC für die Überlassung mehrerer Plakatflächen in Forsbach: Dort konnte er während der Aktion für korrektes Autofahrer-Verhalten werben.

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