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Arztpraxis geschlossenZehn bestätige Corona-Infektion im Rhein-Berg-Kreis

Lesezeit 4 Minuten
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(Symbolbild).

Rhein-Berg – Nach Bestätigung einer zehnten Corona-Infektion im Kreisgebiet, musste eine Arztpraxis in Overath geschlossen werden. Das hat das Kreisgesundheitsamt am späten Montagabend mitgeteilt. Eine 63-jährige Frau, bei der das Coronavirus nachgewiesen wurde, hatte demnach Kontakt zu der Overather Arztpraxis gehabt, die daher laut Kreisgesundheitsamt geschlossen werden musste.

„Arzt und Mitarbeitende sind in Quarantäne“, so der Kreis in einer Pressemitteilung. Die Praxis werde voraussichtlich bis zum 20. März geschlossen bleiben müssen. Seit dem 2. März hatte die 63-Jährige Symptome, seit dem 5. März war sie krankgeschrieben, am 7. März wurde sie stationär im Krankenhaus aufgenommen und auf das Coronavirus getestet.

„Weitere direkte Kontaktpersonen werden derzeit ermittelt und einzeln persönlich betreut“, so ein Sprecher des Kreises. Bei der täglichen Kontaktaufnahme per Telefon werde der Gesundheitszustand der Personen dokumentiert. Das Gesundheitsamt werde dabei vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) unterstützt.

Drei weitere Infizierte in Rösrath und Leichlingen

Drei weitere mit dem Coronavirus infizierte Männer hatte das Kreisgesundheitsamt zuvor aus Rösrath und Leichlingen gemeldet. Ein 30-jähriger Rösrather sei zuvor mit seiner Lebensgefährtin aus einem der Risikogebiete im Ausland zurückgekehrt, ein 62-jähriger Mann aus Leichlingen habe seit dem 5. März Erkältungssymptome.

Er hat sich laut Kreis  offenbar bei einer ebenfalls mit dem Coronavirus infizierten Person aus Berlin angesteckt. Ein 58-jähriger Mann aus Leichlingen liegt – nachdem sich seine Erkältungssymptome verstärkten und ein Corona-Test positiv ausfiel – seit Montag stationär isoliert im Krankenhaus.

Neben seiner Ehefrau ermittelte das Kreisgesundheitsamt in diesem Fall keine weiteren Kontaktpersonen im hiesigen Umfeld. Das Rettungsdienstpersonal, das den Leichlinger ins Krankenhaus gebracht habe, sei „unter voller Schutzkleidung“ gefahren und daher nicht unter Quarantäne gestellt, so der Kreis am Montagabend. Beim zweiten Leichlinger Patienten, gibt es laut Kreis vier weitere Kontaktpersonen, die nun unter häuslicher Quarantäne stehen.

Im Fall des Rösrather Infizierten gebe es „nach derzeitigem Kenntnisstadt außer der Lebensgefährtin keine weiteren Kontaktpersonen im hiesigen Umfeld“, so das Gesundheitsamt. Beide stehen unter häuslicher Quarantäne. Den infizierten Männern gehe es „den Umständen entsprechend gut“.

Alle Besucher des Prinzenausziehens unter Quarantäne

Nachdem am Sonntagnachmittag eine weitere Erkrankung mit dem Coronavirus bei einem Overather bekannt geworden ist, hat das Kreisgesundheitsamt unter anderem das Overather Prinzenpaar unter häusliche Quarantäne gestellt.

Hintergrund ist, dass der 54-jährige Overather, bei dem das Coronavirus diagnostiziert wurde, am 25. Februar das „Prinzenausziehen“ in Overath besucht hat und laut Kreis „nicht zweifelsfrei ermittelbar ist, mit wem der erkrankte in engeren Kontakt getreten ist". Deshalb hat das Kreisgesundheitsamt alle Besucher des Prinzenausziehens am 25. Februar in Overath „vorsorglich unter Quarantäne gestellt und gebeten, bis einschließlich 10. März das Haus nicht zu verlassen“.

Rhein-Berg: Der sechste Corona-Fall im Kreis

Der neue Coronavirus-Patient aus Overath ist laut Kreis der insgesamt sechste bestätigte Corona-Fall im Kreisgebiet. Der 54-Jährige habe Fieber, er zeige ein „allgemeines Krankheitsgefühl und Abgeschlagenheit“, so das Kreisgesundheitsamt am Sonntagabend. Nach Informationen dieser Zeitung befindet er sich im Krankenhaus. Derzeit würden noch weitere Kontaktpersonen des Mannes ermittelt und kontaktiert.

Am Bürgertelefon des Kreises können sich Menschen, die am „Prinzenausziehen“  am 25. Februar in Overath teilgenommen und Erkältungssymptome haben, zwecks Terminvereinbarung für einen Abstrich unter der Telefonnummer (02202) 13 13 13 melden. Die zentrale Abstrichnahme erfolge am Montag, so das Kreisgesundheitsamt.

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Zwar unterscheidet das Kreisgesundheitsamt zwischen drei verschiedenen Graden – eine Kontaktperson ersten Grades stand in direktem physischen Kontakt mit einer möglicherweise infizierten Person, eine Kontaktperson zweiten Grades in weniger engem Kontakt und eine Kontaktperson dritten Grades war durch adäquate Schutzkleidung geschützt und hat einen Kontakt von weniger als zwei Metern geführt – beim Besuch einer Karnevalsveranstaltung allerdings sei die Situation auf den Einzelfall bezogen anders zu bewerten, so das Gesundheitsamt: „Deshalb werden hier alle Besucher der Veranstaltung derzeit als Kontaktpersonen ersten Grades gewertet. Eine weitergehende Differenzierung ist nicht möglich“, so der Kreis am Sonntagabend in einer Pressemitteilung.

Johannes-Gutenberg-Realschule in Bensberg geschlossen

Bereits am Samstag hatte die Kreisverwaltung mitgeteilt, dass die Johannes-Gutenberg-Realschule in Bensberg nach der Bestätigung einer Corona-Infektion bei einer Schülerin bis einschließlich 18. März geschlossen bleibt und die Schülerin, ihre Eltern und Geschwister, sowie alle Schülerinnen und Schüler und das Lehr-, das Haus- und Küchenpersonal an der Johannes-Gutenberg-Realschule auf Anordnung des Kreisgesundheitsamtes ihr zu Hause bis einschließlich 18. März 2020 nicht verlassen dürfen.

Das Kreisgesundheitsamt hatte gemeinsam mit der Schulleitung noch am Samstagabend alle Eltern der rund 550 Schülerinnen und Schüler informiert, dass bei Vorliegen von Symptomen ihres Kindes am Sonntag ein Abstrich genommen werden könne. Über das Bürgertelefon des Kreises wurden am Samstagabend für bereits 100 Termine zum Abstreichen vergeben. Die Abstrichstelle war am Sonntag ab 8 Uhr in Betrieb. Die Abstrichnahme gehe ruhig und geordnet vonstatten, so der Kreis am Nachmittag in einer Mitteilung.