Nach dem Erft-HochwasserDRK rüstet sich für weitere Katastrophenfälle

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Neuer Strukturen, neue Köpfe beim DRK: Kreisbereitschaftsleiter Dirk Wolfrum übergibt die Ernennungsurkunde als Zugführer an Udo Kahlenborn.

Kreisbereitschaftsleiter Dirk Wolfrum (rechts) übergibt die Ernennungsurkunde als Zugführer an Udo Kahlenborn (links).

Das Erft-Hochwasser und Corona haben dem DRK gezeigt, dass es seine Strukturen überarbeiten muss. Das kann gelingen, weil sich viele Bürger engagieren wollen.

38 Jahre lang tauchte das Wort in den Einsätzen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) nicht auf. Dann kam im Juni 2021 die Hochwasserkatastrophe, und der Katastrophenfall wurde ausgerufen. 1983 war dies zuletzt bei einem Zugunglück in Frechen der Fall gewesen. Sechs Menschen waren dabei zu Tode gekommen.

Der Kampf gegen die Wassermassen an der Erft vor anderthalb Jahren war nicht das einzige Ereignis, das die Arbeit des DRK in den vergangenen Jahren beeinflusste – und veränderte. Mit dem Jahr 2020 wurde durch den Ausbruch der Corona-Pandemie auch der Alltag der Helfer vor neue Herausforderungen gestellt, sagt Vorstand Rainer Noseck.  

Lehrgänge fanden nur noch in begrenztem Umfang unter viel Aufwand statt
Rainer Noseck

Weil die Entwicklung der Schnelltests zur Erkennung von Covid-19 erst begann, erhielten die ehrenamtlichen Einsatzkräfte des Katastrophenschutzes verstärkt Aufträge, die Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Angestellten in Alten- und Seniorenheimen einem PCR-Test zu unterziehen. Hiermit sollten frühzeitig Corona-Ausbrüche erkannt und die Entstehung von Hotspots in den Einrichtungen verhindert werden.

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Parallel dazu sah sich das DRK damit konfrontiert, dass Dienstabende ausfallen und Übungen reduziert werden mussten. „Dadurch konnten neue ehrenamtliche Helferinnen und Helfer nicht mehr so praxisnah wie früher an die DRK-Arbeit herangeführt werden. Lehrgänge fanden nur noch in begrenztem Umfang unter viel Aufwand und den gebotenen Vorsichtsmaßnahmen statt, und die Umsetzung in die Praxis konnte nicht mehr wie gewohnt geübt werden“, so Noseck weiter.

Asbach und Kahlenbach zu neuen Zugführern ernannt

All diese Entwicklungen haben die Erkenntnis wachsen lassen, dass das DRK neu strukturiert werden muss. Die Bezirkseinsatzeinheiten wurden aufgelöst. In Folge dessen wurde das DRK im Rhein-Erft-Kreis, die vorher der Bezirksregierung Köln unterstellt war, verwaltungsmäßig vom Rhein-Erft-Kreis übernommen.

Dies brachte auch personelle Veränderungen mit sich.  Zm Jahresbeginn wurden Nils Asbach und Udo Kahlenborn zu den neuen Zugführern ernannt. Kahlenborn erhielt seine Ernennungsurkunde unlängst beim ersten Treffen der Einsatzeinheit in diesem Jahr vom Kreisbereitschaftsleiter Dirk Wolfrum.

Das Interesse an einer Mitarbeit beim DRK nach Hochwasser und Corona gestiegen

Einen positiven Effekt hatten Hochwasser und Corona gleichwohl für das DRK. Laut Noseck ist das Interesse von Bürgern im Rhein-Erft-Kreis am Katastrophenschutz und an einer Mitwirkung beim DRK gestiegen. Wegen ihrer multifunktionalen Struktur könne eine Einsatzeinheit je nach Schadenslage bei Sanitätslagen, Betreuungslagen und gemischten Lagen tätig werden.

Wer sich für einen Einsatz im Katastrophenschutz entscheidet, erhält zunächst eine Grundausbildung, in der die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer alle Bereiche des Katastrophenschutzes kennenlernen. Nach erfolgreich absolvierter Fachausbildung werden die neuen Einsatzkräfte in den Einsatzeinheiten den Fachbereichen zugeteilt.

Neue Helferinnen und Helfer, für den Katastrophenschutz oder andere Bereiche des DRK im Rhein-Erft-Kreis, sind immer willkommen. Wer sich informieren möchte, kann dies auf der Homepage des DRK im Rhein-Erft-Kreis unter www.drk-rhein-erft.de, telefonisch unter 02271/606-132 oder per E-Mail an ehrenamt@drk-rhein-erft.de tun. Oder aber beim Informationsabend am Freitag 27. Januar um 19 Uhr, Waldstraße 32 in Kerpen-Brüggen vorbeikommen.

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