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WahrzeichenJury kürt drei Siegerentwürfe für neuen Turm auf der Sophienhöhe in Elsdorf

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Ein in sich gedrehter Turm aus Holz.

Als Siegerentwurf für einen neuen Turm auf der Sophienhöhe kürte die Jury den Beitrag der Osnabrücker OKF-Architekten. (Visualisierung)

Der Turm soll vom höchsten Punkt der Sophienhöhe einen Panoramablick über die rekultivierte Landschaft sowie die künftigen Seen bieten.

Die Sophienhöhe bekommt ein neues Wahrzeichen. In Nachbarschaft des Römerturms soll ein neuer Turm errichtet werden. Eine Jury hat aus eingesandten Entwürfen jetzt drei Favoriten gekürt. Die Neuland Hambach als Gesellschaft der sechs Tagebau-Anrainerkommunen Elsdorf, Jülich, Kerpen, Merzenich, Niederzier und Titz hatte einen Realisierungswettbewerb ausgeschrieben.

Über 200 Büros haben sich um die Teilnahme am Wettbewerb beworben, 15 davon wurden zur Teilnahme eingeladen. 14 Büros haben einen Entwurf eingereicht. Das Preisgericht unter Vorsitz von Prof. Thomas Meurer (Frankfurt am Main) bewertete die Beiträge nach gestalterischer, räumlicher und funktionaler Qualität sowie wirtschaftlichen und ökologischen Kriterien.

Ein Turm gefertigt aus Metallkonstruktion.

Den zweiten Platz erkannte die Jury dem Entwurf der Pax-Brüning-Architekten zu. (Visualisierung)

Gefordert war laut Ausschreibung „ein sensibler Umgang mit dem Naturraum, ein reduzierter Materialeinsatz und eine prägnante, wiedererkennbare Formensprache“. Der Turm soll, wie es weiter heißt, „den Blick über die Baumwipfel ermöglichen und den Aufstieg durch geschickt gesetzte Blickachsen, Zwischenebenen und Aussichtspodeste zum Erlebnis machen“. Der Turm soll am höchsten Punkt der Sophienhöhe erreichtet werden und einen Panoramablick über die rekultivierte Landschaft sowie die künftigen Tagebauseen bieten.

Den ersten Platz belegen laut Juryentscheidung die OKF Architekten aus Osnabrück, gefolgt von den Hannoveraner Pax Brüning Architekten, Hannover und Rimpau Bauer Derveaux aus Berlin. Mit den drei Büros sollen jetzt weitere Verhandlungen geführt werden über Umsetzungsmöglichkeiten und geplante Kosten für die Errichtung. Für die vorinvestiven Planungen stehen laut Neuland rund 660.000 Euro an Fördermitteln bereit. Begleitende Gutachten – darunter Artenschutz und Baugrund – wurden bereits beauftragt. Der Antrag für die nächste Förderphase soll bis Mitte nächsten Jahres eingereicht werden.

Der dritte Platz ging an ein Berliner Büro.

Das Architektenteam Rimpau Bauer Derveaux aus Berlin bekam den dritten Preis zuerkannt. (Visualisierung)

Der vor Jahren auf dem rund 200 Meter hohen Steinstraßer Wall errichtete Römerturm, der einem römischen Wachturm nachempfunden ist, sollte auf der 16 Quadratkilometer großen, weitgehend rekultivierten Außenkippe des Tagebaus Hambach als Blickachse die durch den Tagebau abgeschnittenen Enden der Römerstraße „Via Belgica“ in Elsdorf und Stetternich optisch miteinander verbinden.

Inzwischen sind die Gehölze so hoch gewachsen, dass die Rundumsicht kaum noch möglich ist. Der neue, rund 40 Meter hohe Turm soll Besuchende „mit einem eindrucksvollen Blick über die rheinische Bördelandschaft“ belohnen, wie Projektmanagerin Marie Schuler verspricht. „Die Planungen für die Tagebaufolgelandschaft werden immer konkreter und schon bald sichtbar“, lobt der Elsdorfer Bürgermeister und Neuland-Aufsichtsratsvorsitzende Andreas Heller die Entwicklung.

Sie zeige „das Potenzial unserer Region, das mindestens NRW-weit, vielleicht auch deutschlandweit einmalig ist.“ Die prämierten Arbeiten sind von Montag, 12., bis Freitag, 16. Januar 2026 im kleinen Sitzungssaal des Neuen Rathauses in Jülich, Große Rurstraße 17, zu den Öffnungszeiten zu sehen. Der Bau des Turms ist vorbehaltlich der Förderzusage bis 2029 geplant.