Vordamm in Blessem gebrochenStadt gibt Entwarnung – Bürger verunsichert

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Dammbruch Blessem

In Blessem ist am Sonntag ein Vordamm gebrochen.

Erftstadt-Blessem – Mitte Juli führte die Hochwasserkatastrophe in Erftstadt-Blessem zu einem gewaltigen Erdrutsch – jetzt sind Bürgerinnen und Bürger erneut beunruhigt: Die anhaltenden Regenfälle der vergangenen Tage ließen nach Informationen der Stadt den Pegel des Flusses Erft erneut ansteigen. Dadurch ist am Sonntag ein Vordamm in Höhe der Kiesgrube Blessem gebrochen.

Mittlerweile sei der Damm allerdings wieder dicht, sagte am Montag eine Sprecherin von Bürgermeisterin Carolin Weitzel. „Der Damm ist zu.“ In einer nächtlichen Aktion mit schwerem Gerät und etwa 50 bis 60 Helfern konnte die Bresche in dem Damm bis Montagmorgen zugeschüttet werden. „Es war eine richtig dicke Baustelle mit Flutlicht und Technischem Hilfswerk“, sagte Bernd Bucher, Vorstand des Erft-Verbands.

Blessem Vordamm Anwohner

Anwohner warten am Sonntagabend auf weitere Informationen.

Am Sonntagabend war die Bevölkerung durch Lautsprecherdurchsagen der Feuerwehr über die Lage informiert worden. Dies führte teils zu Verunsicherung. Ein Blessemer Bürger sagte: „Wer jetzt noch keinen Herzinfarkt bekommen hat...“

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Bürger in Erftstadt-Blessem wegen des großen Polizeiaufgebots irritiert

An mehreren Stellen im Ort hatte die Feuerwehr Standorte eingerichtet, an denen sich die Bürgerinnen und Bürger informieren konnten. Doch vor allem das große Polizeiaufgebot im Ort sorgte für große Irritationen. „Ich habe Angst – und was für eine Angst. Wir wurden beim großen Hochwasser nicht vorgewarnt und konnten, als das Wasser kam, dann nur noch flüchten“, sagte eine Anwohnerin.

Die Stadt betonte jedoch, dass trotz der anhaltenden Regenfälle der vergangenen Tage und des gebrochenen Vordamms keine Gefahr bestanden habe. Die Abbruchkante der Kiesgrube sei in den vergangenen Wochen gut abgesichert worden. Das bestätigte auch der Erftverband. „Dennoch wollten wir hier keine zusätzlichen Risiken eingehen, gerade auch um die Bevölkerung nicht unnötig zu verunsichern“, sagte Bernd Bucher.

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Schon zuvor hatte der Erftverband in einer Pressemitteilung erklärt, dass in der Erft in den vergangenen Tagen vermehrt Treibgut geschwommen sei. Dieses Treibgut soll sich an der provisorisch eingerichteten Baustraße gestaut haben, wodurch der Damm dann gebrochen sei. (dpa mit ve)

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