Frechen-Königsdorf – An wilden Müll hat sich Ferdinand Stegmüller fast schon ein bisschen gewöhnt. Immer wieder entdeckt der Pulheimer, der sein Jagdrevier im Bereich des Königsdorfer Ortsteil Neufreimersdorf hat, bei seinen Streifzügen durch die Natur Unmengen an Unrat, den Umweltsünder achtlos auf Feldwegen oder Wiesen abgeladen haben. Zuletzt einen Berg an Gartenabfall, der sogar den Weg versperrte und zum Hindernis für Fußgänger und Radfahrer wurde.
Revier zwischen Neufreimersdorf und Golfplatz
Richtig Sorgen macht ihm jedoch ein großes Überflutungsbecken, das sich in seinem Revier befindet, direkt an den Gleisen zwischen Neufreimersdorf und dem Golfplatz Pulheim. Dort sind schon einiger Zeit Zaunelemente entfernt worden, das Becken ist frei zugänglich. „Dort besteht eine konkrete Unfallgefahr“, sagt Stegmüller.
Der eigentlich gesicherte Bereich sei schon seit Monaten frei zugänglich. Wenn etwa spielende Kinder ins Becken gelangten, könnten sie an der steilen und glatten Böschung abrutschen. Wenn das Becken mit Wasser gefüllt ist, sei es kaum noch möglich, sich selbst daraus zu befreien.
Viel Unrat gefunden
Auch vor dem beschädigten Zaun hat Stegmüller viel Unrat gefunden, außerdem Reste eines großen Lagerfeuers, einen Holztisch und ein Zelt – Zeichen dafür, dass dort jemand sein Lager aufgeschlagen hat und sich auch sonst regelmäßig Menschen in dem Bereich aufhalten. Umso größer sei der Handlungsbedarf, weil die Gefahr bestehe, dass sie das Überlaufbecken betreten und dort in Gefahr geraten.
Doch wer ist dafür zuständig, das Überlaufbecken zu sichern? Lange hat Ferdinand Stegmüller vergebens nach einem Verantwortlichen gesucht. Bereits im Herbst des vergangenen Jahres hatte er Mails an die Stadt Frechen und die Deutsche Bahn (DB) geschrieben und den Missstand gemeldet. Lange hätten sich beide Stellen den Schwarzen Peter zugeschoben, so Stegmüller – doch passiert sei nichts.
Zumindest was die Zuständigkeit anbelangt, kommt jetzt etwas Licht ins Dunkel. „Der Bahndamm und das angrenzende Gelände gehört der Deutschen Bahn“, teilt die Stadt Frechen mit. Bereits im vergangenen Jahr habe der städtische Ordnungsdienst das Becken kontrolliert, ein gelöstes Zaunelement an einer schlecht zugänglichen Stelle entdeckt und sie mit Sperrband abgesichert. Die DB sei anschließend darüber informiert worden.
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„Bei dem Versickerungsbecken in Frechen handelt es sich um eine Bahnanlage“, räumt mittlerweile auch die DB ein. Die Anlage werde regelmäßig inspiziert, um sicherzustellen, dass das Wasser ordnungsgemäß versickert. „In der Regel steht in unseren Versickerungsbecken demnach kein Wasser“, so eine Bahnsprecherin. Selbstverständlich sei dennoch Vorsicht geboten: „Der Zutritt ist für Unbefugte strengstens verboten.“
Bedauerlicherweise fielen Absperrungen und Zäune gelegentlich Vandalismus und Diebstahl zum Opfer. Die Bahn habe bereits die nächsten Schritte in die Wege geleitet, damit die Zaunlage „schnellstmöglich“ wieder instandgesetzt werden könne. Doch geschehen, so Stegmüller, sei bislang noch nichts.