Kölsche NachtHürther feiern Musikfest-Jubiläum mit Brings und Bläck Fööss

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Das Bild zeigt die Band Brings auf der Bühne.

Brings sind immer ein Garant für sensationelle Stimmung - nicht nur im Karneval

Die Kölsche Nacht am Otto-Maigler-See in Hürth feierte Silberjubiläum. Mit dabei waren viele alte Bekannte. Nur einer fehlte.

Was vor 25 Jahre mit einem zur Bühne umfunktionierten LKW begann, ist nach einem Vierteljahrhundert aus Gleuel und bei den Funken Rot-Weiss Hürth-Gleuel nicht mehr wegzudenken: die Kölsche Nacht. Das Spektakel am Beachclub des Otto-Maigler-Sees feierte sein Silberjubiläum und wiederholte zu diesem Anlass das Programm, mit dem 1998 alles begonnen hatte.

Wenn auch die Besetzungen der beliebten Bands im Laufe der Jahre gewechselt haben – die Musik, die Hits sind teilweise Kult. „Der weißeste Mann am Strand“, der Evergreen der Paveier, war den jüngeren Besucher überhaupt nicht bekannt, ist er doch schon 30 Jahre alt. Bei „ Leev Marie“ und „Humba Humba“ haben Steffie, Laura und Lale, die Steffis Junggesellinnenabschied gefeiert haben, aber wieder lauthals mitgesungen.

Robert Greven ersetzt „Bärchen“ Sester

Auch die Räuber, Marita Köllner, die Bläck Fööss und Brings begeistern immer noch ihr Publikum bei dem Fest, das mit den Jahren gewachsen ist und heute schon mit einem großen Festival mithalten kann. Pizza, Fingerfood, Rievkooche, Cocktails – kulinarisch hatten die Veranstalter wieder an alles gedacht. Fast wie früher – fast. Denn einer fehlte: Moderator Heinz-Gert „Bärchen“ Sester. Nach dem viel zu frühen Tod des Gleueler Originals suchten die Funken nach einem würdigen Nachfolger.

Das Bild zeigt feiernde Besucher der Kölschen Nacht.

Ob schunkelnd, tanzend oder singend - die Gleueler feierten zum 25. Mal ihre Kölsche Nacht

Schwierig, denn in seine Fußstapfen zu treten, ist wahrlich keine einfache Aufgabe. Bärchen war ein emotionaler Perfektionist mit „Hätz op de Zung“. Für die Funken war schnell klar: Es kann nur einen geben – Robert Greven. Als Freund und Co-Moderator meisterten die beiden schon seit Jahren das „Kölschfest“ in der Kölner Südstadt.

Die Dräcksäck spielten zum Auftakt

Wohl einer der Gründe, warum Greven ins Publikum rief: „Wer kommt denn nicht aus Köln?“ Er war wohl noch im Köln-Modus, denn hier kommt das Publikum überwiegend aus Hürth. Und nicht nur die Zuschauer, auch Paveier-Frontmann Sven Welter. Doch mit frechen Sprüchen, souveräner Moderation, Gesang und smarter Art hatte Greven schnell die Herzen der Kölschfans erobert, Sympathiepunkte gesammelt und wurde herzlich gefeiert. Feuerprobe bestanden.

Den „Einheizer“ zum Kölschfestival machten diesmal die Dräcksäck. Die Jungs um Frontmann Stefan Dumke überzeugten mit einem Mix aus „Jeföhl“ und Schlagerklängen. „Die sind echt klasse“, freute sich Annette Schneider aus Gleuel. Mit ihrem Mann Markus hatte sie kurzentschlossen noch zwei der begehrten Karten ergattert. „Das Wetter ist so toll, da hat es uns nicht zu Hause gehalten. Aber wir hätten Gummistiefel anziehen sollen“, lachte sie und deutete auf weiße Sneaker, die im wackenähnlichen Matsch nicht lange sauber bleiben sollten.

Stroh und Matten verhinderten große Rutschpartien auf den vom Vortag aufgeweichten Boden, aber was machen schon schmutzige Schuhe, wenn die Sonne vom Himmel lacht und ein so großartiges Programm geboten wird? Schlag auf Schlag haben sich die Kölner Künstler die imaginäre Klinke in die Hand gegeben und als Brings schließlich auf der Bühne standen, suchte auch Sänger Peter nach den passenden Worten für Bärchen. Er widmete ihm kurzerhand, mit einem Gruß gen Himmel und der Aufforderung, die Handys zum Leuchten zu bringen, das Lied „Nur die Liebe zählt“. Ein Gänsehautmoment, der sich mit dem abschließenden Feuerwerk „See in Flammen“ fortgesetzt hatte.

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