Bahnhof HermühlheimAltes Bahngelände soll zum Wohnquartier werden

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Hürth-Hermülheim – Die Gleise sind längst abgebaut, auf den Schotterflächen an der ehemaligen Bahntrasse wuchert das Unkraut, und das alte Bahnhofsgebäude wird seit Jahren nur notdürftig vor dem Verfall bewahrt. Doch das Gelände des alten Güter- und Rangierbahnhofs der Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) in Hermülheim könnte schon bald aus dem Dornröschenschlaf erwachen. Auf dem 900 Meter langen und an den beiden Endpunkten nur 30 bis 40 Meter schmalen Grundstück soll ein neues Wohnquartier entstehen.

Umwandlung in ein Wohnquartier möglich

Die kommunale Kölner Stadtentwicklungsgesellschaft „Moderne Stadt“ hat eine Machbarkeitsstudie zur Entwicklung des alten Bahngeländes in Auftrag zu geben. Die Studie sei zwar noch nicht ganz fertig, die bisherigen Ergebnisse legen nach Angaben von Geschäftsführer Bernd Streitberger, dem früheren Kölner Baudezernenten, aber nah, dass die Umwandlung in ein Wohnquartier möglich und auch wirtschaftlich darstellbar sei. Das sei bei alten Bahnflächen nicht selbstverständlich, in diesem Fall gebe es aber keine Hinweise auf Altlasten.

70 000 Quadratmeter misst das Grundstück zwischen Hans-Böckler- und Bonnstraße, Kölnstraße und den Stadtbahngleisen. Eingerechnet ist auch das ehemalige Fabrikgelände im Süden an der Kölnstraße. Das Bahngelände ist im Flächennutzungsplan bereits als Wohnbaufläche ausgewiesen, auch im Entwurf des neuen Wohnbaulandkonzepts ist es eine Potenzialfläche mit hoher Priorität. Einen Bebauungsplan gibt es aber noch nicht.

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Die Autoren der Machbarkeitsstudie Studie gehen davon aus, dass 70 Prozent der Fläche, also knapp 50 000 Quadratmeter, bebaut werden können. Die Ortsumgehungsstraße Hermülheim (B 265n) wird einen Teil des Grundstücks im Süden abschneiden. Außerdem teilt die Trasse, die für die Stadtbahnlinie 19 in Richtung Hürth-Mitte freigehalten werden soll, das Plangebiet. In der Mitte des Quartiers ist eine öffentliche Grünanlage eingeplant.

Das Bahnhofsgebäude soll erhalten bleiben

Vorgesehen ist ein Wohnungsmix aus Einfamilienhäusern, Stadtvillen und Geschosswohnungsbau. Im nördlichen Teil ist eine zurückhaltende Bebauung mit zwei Voll- und einem Staffelgeschoss geplant, im südlichen Teil könnten Mehrfamilienhäuser mit einem Stockwerk mehr entstehen. Die Erschließung soll vom Süden her über das alte Fabrikgelände an der Kölnstraße erfolgen.

Das Bahnhofsgebäude soll als „Ankerpunkt“ erhalten bleiben, kündigt Streitberger an. Wie es künftig genutzt werden soll, ist allerdings noch unklar. Ausgehend von den Ergebnissen der Machbarkeitsstudie will die Stadtentwicklungsgesellschaft einen städtebaulichen Wettbewerb ausloben.

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