Betrügerische RatgeberPolizei warnt vor unseriösen Energieberatern

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Seriöse Energieberater stehen nicht plötzlich vor der Haustür.

Seriöse Energieberater stehen nicht plötzlich vor der Haustür.

Rhein-Erft-Kreis – Hohe Energiekosten versetzen so manchen Hausbesitzer in Sorge. Da ist ein Energieberater willkommen. Doch derzeit warnt die Polizei vor schwarzen Schafen. Seit einigen Wochen häufen sich die Beschwerden bei den Behörden.

Nicht nur die Polizei, auch Stadtverwaltungen und Kreishandwerkerschaft wissen von den unseriösen Haustürberatungen und warnen davor.

Polizei warnt mit Hinweisen vor Betrügern

Die Betrüger geben vor, mit der Kreishandwerkerschaft zusammenzuarbeiten oder in deren Auftrag unterwegs zu sein. Ebenso behaupten sie, mit der Kreisverwaltung zu kooperieren, um sich das Vertrauen der Bürger zu erschleichen. Alles Lug und Trug, betont die Kreishandwerkerschaft. Weder sie noch die Kreisverwaltung böten unaufgefordert Beratungen an.

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Mitarbeiter von Drückerkolonnen schrecken vor Lügen und illegalen Methoden nicht zurück. Gelockt wird oft damit, dass die Beratung kostenlos sei. Oft wird zuvor telefonisch ein Termin vereinbart. Die Polizei rät, darauf zu achten, ob die Nummer im Display angezeigt wird. Wenn nicht, ist Vorsicht geboten.

Mann aus Oberaußem entging dem Betrug

Am Mittwoch erhielt ein 82-jähriger Mann aus Oberaußem einen Anruf einer Firma aus Köln, die eine kostenlose Energieberatung anbot. Alles klang seriös, ein Termin wurde vereinbart. Doch dann rief der 82-Jährige doch bei der Kreishandwerkerschaft an.

Dort wurde ihm erklärt, dass weder die Kreishandwerkerschaft noch die Kreisverwaltung Beratungen anböten, auch nicht über Dritte. Die Polizei wurde eingeschaltet, die den Kölner in Oberaußem empfing und zur Rede stellte. Der Mann stritt ab, mit den Behörden geworben zu haben.

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Manchmal geben sich die Anrufer oder Menschen an der Haustür fälschlich als Stadtwerke-Mitarbeiter aus. Sie berichten von Preiserhöhungen, versuchen den Bürgern Daten zu entlocken und empfehlen einen Billigtarif bei einem Anbieter, der angeblich mit den Stadtwerken zusammenarbeitet. Wer nicht unterschreibe, werde nicht selten unter Druck gesetzt, warnt die Polizei.

Klingelnde Energieberater nicht immer schwarze Schafe

Die Stadt Frechen erhielt Hinweise aus der Bevölkerung, dass Personen unterwegs seien, die behaupteten, eine Energieberatungen durchzuführen und eine Genehmigung des Ordnungsamtes zu haben. Das stimme nicht, betont die Verwaltung. Andere stellen sich als Mitarbeiter einer Deutschen Umweltagentur vor und behaupten, dass die Beratung gesetzlich vorgeschrieben sei oder tun so, als kämen sie von der Verbraucherzentrale, von den Stadtwerken, vom Energieversorger, oder geben vor, ortsansässige Handwerker hätten sich zusammengetan.

Das Fatale: Nicht alle Energieberater sind schwarze Schafe. Daher raten Polizei und Kreishandwerkerschaft zur Vorsicht. Sicher ist: Unabhängige Energieberater ziehen nicht von Tür zu Tür, sondern kommen nach Terminvereinbarung. Angeblich notwendige Reparatur- oder Sanierungsarbeiten sollten niemals sofort beauftragt, sondern immer erst ein Gegenangebot eingeholt werden.

Tipps, um Betrüger zu enttarnen

Erscheint keine Telefonnummer im Display, ist Vorsicht geboten.

Die Angerufenen sollten keine persönlichen Daten preisgeben und den Namen des Beraters und der Firma sowie den Sitz des Unternehmens erfragen. Im Zweifel sollten sie bei Gewerbeordnungsamt oder Kreishandwerkerschaft nachfragen und sich bei Hausbesuchen die Reisegewerbekarte zeigen lassen.

Nachbarn als Zeugen hinzuholen, ist ratsam. Dabei ist aber darauf zu achten, den Fremden nicht allein im Haus zu lassen. Im Zweifel die Polizei (110) anrufen. Bei der Kreishandwerkerschaft unter 02234/52222 oder bei der Kreisverwaltung unter 02271/8310124 nachfragen.

Im Schadensfall Anzeige bei der Polizei erstatten. (be)

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