Sankt AugustinButcher's übernimmt nach Brand „Honnys Ballhaus“ und Kneipe

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Auf neues Leben im alten Festsaal freuen sich (von links) Rene Puffe, Philipp Kaminski, Roger Sieger und Timo Sechi.

Auf neues Leben im alten Festsaal freuen sich (von links) Rene Puffe, Philipp Kaminski, Roger Sieger und Timo Sechi.

  • Der historische Festsaal „Honnys Ballhaus“ und auch die Kneipe, die nach einem Brand lange leer stand, sind gerettet.
  • Wir stellen die Pläne von dem neuen Pächter vor.

Sankt Augustin – Beim Wort „Abriss“ schrillten alle Alarmglocken des Niederpleiser Ortsvorstehers René Puffe. Nach einigem Schriftwechsel und politischen Diskussionen in den vergangenen Wochen können Puffe, seine Kameraden aus dem Junggesellenverein „Pleeser Murre“ und der Gastronom Roger Sieger Frohes verkünden.

In den historischen Festsaal „Honnys Ballhaus“ zieht neues Leben ein, und auch die Kneipe nebenan, die nach einem Brand lange leer stand, ist gerettet. Der Eigentümer hat seine Abriss- und Neubaupläne wohl ad acta gelegt. Der Pachtvertrag mit Sieger, Gründer der kleinen Sportsbar-Kette Butcher’s, läuft über acht Jahre. „Hier haben meine Urgroßeltern goldene Hochzeit gefeiert“, erzählte René Puffe. Er selbst war damals ein Baby, „der Kinderwagen stand auf der Kegelbahn“.

Als ortsbildprägend wertete die Stadtverwaltung den Altbau des Festsaals. Er steht unter Denkmalschutz.

Als ortsbildprägend wertete die Stadtverwaltung den Altbau des Festsaals. Er steht unter Denkmalschutz.

Viele Niederpleiser verbinden mit dem letzten von drei Festsälen im Ort schöne Erinnerungen. Er steht unter Denkmalschutz, was seinen Erhalt wohl gesichert hätte. Die angrenzende Kneipe hingegen nicht. Gleichwohl sei der Altbau mit der schmucken Fassade ortsbildprägend, stellte die Stadtverwaltung fest. Ob das allein die Wirtschaft, Treffpunkt seit Generationen, vor der Abrissbirne gerettet hätte, ist unklar.

Von dem Brand, der den ersten Anlauf des Butcher’s vor fast eineinhalb Jahren jäh beendete, künden noch die verschmorten Lüftungsklappen. Das verrußte Interieur – Wandverkleidung, Boden, Theke, Möbel – hat ein rundes Dutzend Junggesellen an zwei Tagen herausgerissen und -geräumt. Die Gaststätte werde ihm vom Eigentümer renoviert übergeben, so Roger Sieger. „Wir richten sie dann ein, zwar noch rustikal, aber ein bisschen edler.“ 60 000 bis 80 000 Euro werde er hier in etwa investieren, so der 40-Jährige aus Troisdorf, der auch die gleichnamige Sportsbar in seiner Heimatstadt betreibt. Die anderen Butcher’s-Läden in Siegburg und Köln hat ein früherer Kompagnon übernommen.

Auch für Sport geeignet

Im Saal selbst müssten nur diverse Leitungen erneuert werden. Er behält sein uriges Gesicht mit dem historischen Wandgemälde und der Balkenkonstruktion. „Hier könnte man auch Basketball spielen“, sagt Sieger mit Blick zur Decke. Tatsächlich gab's auf dem Parkett schon sportliche Aktivitäten, Gymnastikstunden, Zumba und einen Tanzkurs des Junggesellenvereins, erzählt Vereinsgeschäftsführer Philipp Kaminski, 29.

Vor der eigentlichen Eröffnung laden die „Pleeser Murre“ – 120 Mitglieder haben Junggesellen und Männereih – zum Festmarathon ein. Für den „Karneval in Plees“ an Weiberfastnacht 28. Februar, ab 17 Uhr, die Ü30-Party am darauffolgenden Samstag ab 19 Uhr und den „Schwoof noh’m Zooch“ am Sonntag ab 14 Uhr gibt es eine Sondergenehmigung der Stadt. Offiziell nehmen Kneipe und Saal den Betrieb im Spätsommer auf, kündigt Sieger an: „Wir planen für September.“

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