Weitere Konzerte Ende August„Lampenfieber“ aus Troisdorf feiert Jubiläum

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Die Elvis-Nummer „Blue Suede Shoes“ hätte auch in Karnevalssitzungen bestanden.  

Troisdorf – „Je oller, desto doller“, das gilt auch für Gruppen. Jedenfalls für das Laientheater der evangelischen Friedenskirchengemeinde Troisdorf. Ihrem Namen „Lampenfieber“ indes redeten die zehn Schauspielerinnen und Schauspieler beim Jubiläumskonzert im Hof des Oberlarer Martin-Luther-Hauses nicht das Wort. Sie warfen vielmehr die Erfahrung aus einem Vierteljahrhundert in die Waagschale und präsentierten sich in blendender Bühnenlaune mit herrlichen Überzeichnungen.

„Vor 25 Jahren hätte niemand erwartet, dass es uns als kleine Theatergruppe im Jahr 2022 noch gibt“, sagte Diakon Gerd Meidinger, der damals das Projekt ins Leben gerufen hatte. Im Spicher Gemeindehaus hatten sich 1997 mit Theatertalent und -lust ausgestattete Menschen getroffen und das erste Kapitel ihrer Erfolgsgeschichte geschrieben. Darauf folgten mit Ausnahme des Corona-Ausfalls 2021 jährlich zündende Auftritte der findigen Mimen-Truppe.

Das Beste aus zehn Spielzeiten

Für die fünf Jubiläumskonzerte, die am vergangenen Freitag begannen und dort am 27. August enden werden, präsentieren die Jubilare das Beste aus den vergangenen zehn Spielzeiten.

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Deren Titel wie „Vogelfrei und vogelwild“ (2015) oder „Liebe, Land und Lustwirtschaft“ (2017) weckten Neugierde und Vorfreude. Und die wurden reichlich bedient im zweistündigen Konzert. Wobei der Schwerpunkt auf Musik und Gesang lag, garniert mit pfiffigen Pointen, grandioser Mimik und ausgefeilten Tanzchoreographien.

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Diakon Gerd Meidinger punktete in vielen Rollen. 

So sorgten oft bereits Liedtitel wie „Veronika, ein Mord ist da“ oder „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Diebe eingestellt“ für Lacher im Publikum. Die perfekten szenisch-gesanglichen Umsetzungen, wie in diesem Fall von Sherlock Holmes (Meidinger) mit eindringlicher, großer Stimme, waren mitreißende Dreingaben.

Der Auftakt mit Katja Ebsteins „Theater“ hatte bereits Publikum und Akteure in Sympathie vereint, was durch Ohrwürmer wie „Hit The Road Jack“ (Anjuli Zöller), „Downtown“ (Svenja Reimeier), „You’re The One That I Want“ (Andrea Loewenich) oder „Africa“ (Michaela Pottgießer) wundervolle Fortsetzungen hatte.

Lasziv-exotisch präsentierte Claudia Vey „Fever“, assistiert von Christoph Hammer, der sich als Hans Dampf in allen Gassen zeigte. Regisseur Thomas Jost hat sich in das von ihm verfasste Drehbuch mit Elvis eine nicht minder tolle Rolle geschrieben. Er führte sie in einer Manier aus, die auch in großen Karnevalssitzungen bestanden hätte.

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Die meisten der 28 Lieder wurden in unterschiedlichen Besetzungen gesungen, in denen sich Hanna Domgörgen und Gabriele Köppe als Tänzerinnen bewährten. Zuverlässige Begleitung war die „Bänth“ (Deborah Campbell an der Gitarre, Britta Milutzki am Bass, Florian Stollenwerk am Schlagzeug), die mit kleiner Instrumentierung ein überraschend sattes und dazu blitzsauberes Klangbild herstellte.

Zur Hommage an die Theater-Anfänge vor einem Vierteljahrhundert wurde Meidingers „I Have A Dream“ (Abba), auch mit dem Refrain „I Believe In Angels“, bei dem der Sänger das „angels“ gegen „Myself“ (mich selbst) tauschte und damit daran erinnerte, dass er und das gesamte Ensemble damals an den Erfolg glaubten. Mehr als 200 Aufführungen bestätigen das im Nachhinein.

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