Troisdorf – Die Nachricht werde „einige von Ihnen entsetzen und in tiefer Weise beunruhigen“: Mit Aushang, aber auch mit Verlesung in Sonntagsgottesdiensten, hat das Erzbistum eine Stellungnahme zu den Missbrauchsvorwürfen gegen einen inzwischen verstorbenen Geistlichen veröffentlicht.

Von Januar 1974 bis Oktober 1991 war Pfarrer B. in St. Lambertus tätig. Seinen vollständigen Namen nannte das Bistum auch auf Nachfrage nicht, teilte aber mit, dass der Aufruf an mögliche Opfer nicht nur in St. Lambertus, sondern auch in der Kirche St. Clemens in Solingen, St. Martinus in Kerpen sowie in der Herz-Jesu-Kirche in Leverkusen-Wiesdorf verlesen wurde – offenbar weiteren Stationen des beruflichen Wegs von Pfarrer B. In St. Elisabeth in Neuss-Reuschenberg gab es keinen Gottesdienst, dort wurde die Nachricht zunächst nur ausgehängt.

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„Wir können die Verdachtsfälle sexuellen Missbrauchs nur dann aufklären und aufarbeiten, wenn wir über sie sprechen“, heißt es in dem Aufruf des Bistums. Klärung und konsequente Aufarbeiten sowie die Begleitung von Betroffenen seien daher „ein wichtiges und zentrales Anliegen des Erzbistums Köln“.

Hinweisen und Verdachtsfällen gehe man nach, auch wenn der jeweilige Beschuldigte oder Verdächtige bereits gestorben seien. Dann sei aber eine abschließende Klärung „nur in den seltensten Fällen möglich“. Dennoch bittet die zuständige Stabsstelle Intervention des Erzbistums „eindringlich“ um Unterstützung bei der weiteren Aufklärung. (dk)