Ukraine-LieferungM1-Abrams und Leopard 2 – Kampfpanzer im Vergleich

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Ein Kampfpanzer Leopard 2 schießt während einer Bundeswehrübung.

Ein Kampfpanzer Leopard 2 schießt während einer Bundeswehrübung.

Deutschland erwägt, Leopard-2-Panzer an die Ukraine zu liefern –wenn die USA im Gegenzug Kampfpanzer des Typs M1-Abrams zur Verfügung stellen. Ein Vergleich.

Wie funktioniert der deutsche Leopard 2?

Der in Deutschland entwickelte Kampfpanzer Leopard 2 gilt als einer der modernsten Panzer weltweit. Eine der wichtigsten Ausstattungen ist die 120-Millimeter-Glattrohrkanone. Damit können nach Darstellung der Bundeswehr stehend und fahrend Ziele in bis zu fünf Kilometern Entfernung bekämpft werden.

Dieselmotor des Leopard 2 verbraucht 530 Liter auf 100 Kilometern

Der Leopard 2 hat 1500 PS und kann bei einem Gewicht von rund 64 Tonnen fast 70 Stundenkilometer schnell fahren. Außerdem kann der Panzer Gewässer von bis zu vier Metern Tiefe durchfahren und – unter anderem wegen eines Wärmebildgeräts – auch nachts eingesetzt werden. Das deutsche Rüstungsunternehmen Krauss-Maffei Wegmann hat seit Beginn der Produktion 1978 mehr als 3500 Leopard-2-Panzer gebaut.

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Die aktuelle Version ist der Leopard 2 A7. Sie wird seit 2014 ausgeliefert. Der Typ ist rund elf Meter lang, drei Meter hoch und 3,75 Meter breit. Der Leopard 2 wird mit einem vergleichsweise sparsamen Dieselmotor betrieben. Auf 100 Kilometern verbraucht er bis zu 530 Liter Treibstoff.

Was macht den US-M1-Abrams aus?

Der Kampfpanzer ist so etwas wie das US-amerikanische Pendant zum Leopard 2. Er ist ebenfalls mit einer 120-Millimeter-Glattrohrkanone ausgestattet, die die US Army allerdings M256 nennt. Wie beim Leopard 2 haben vier Personen Platz in dem Kampfpanzer. Auch was Leistung und Größe angeht, gleicht er dem deutschen Panzer.

M1-Abrams läuft mit Flugzeugtreibstoff

Die wesentlichen – und für eine Entscheidung für oder gegen eine Lieferung ausschlaggebenden – Unterschiede liegen in der Handhabung. Der M1-Abrams gilt als „sehr kompliziert“. Das sagte US-Verteidigungsstaatssekretär Colin Kahl am Mittwoch.

Denn der Kampfpanzer wird von einem Gasturbinentriebwerk angetrieben. Statt Diesel läuft er nur mit Flugzeugtreibstoff. Pro Meile benötige er drei Gallonen Kerosin, schätzt Kahl. Das sind etwa sieben Liter Kerosin pro Kilometer. Zum Vergleich: Ein Passagierflieger verbraucht auf 100 Kilometern im Schnitt 3,56 Liter Kerosin.

Die Ausbildung an der Maschine dauere zudem sehr lange, und die Wartung sei kompliziert. Ned Price, Sprecher des US-Außenministeriums, betont: „Wir wollen unseren ukrainischen Partnern keine Systeme aufbürden, die sie nicht nutzen können.“

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