1. FC KölnAlexander Wehrle plädiert für Umdenken bei Zuschauer-Frage

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Alexander Wehrle

  • Der Bundesliga droht eine ganze Saison voller Geisterspiele.
  • Karl-Heinz Rummenigge sorgt sich um die Fußball-Kultur. Auch Alexander Wehrle sieht große Probleme.
  • Der FC-Geschäftsführer stellt die aktuelle Herangehensweise bei der Zuschauer-Zulassung in Frage.

Köln – Am Sonntag stieg die Kölner Sieben-Tages-Inzidenz auf 59,7.   Auch der 1. FC Köln wird  deshalb  am  Sonntag gegen  Frankfurt (15.30 Uhr) – fast sicher – vor  maximal 300 Zuschauern im Rhein-Energie-Stadion spielen können. Zum dritten Mal in dieser Saison muss der  Klub  ein Heimspiel vor einer Geisterkulisse bestreiten. Aber nicht nur  den FC, sondern  nahezu allen Klubs droht ein grauer Herbst voller Geisterspiele.

Stand jetzt sind am kommenden Bundesliga-Spieltag nicht nur in Köln, sondern auch in Berlin, Gelsenkirchen und Mainz keine Fans zugelassen.  Augsburg, Freiburg und Mönchengladbach stehen  kurz davor, den für die DFL wichtigen Wert von 35 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner pro Woche zu übertreffen. Möglicherweise ist nur  in Sinsheim und Bielefeld eine Auslastung von  20 Prozent der Stadien-Kapazität erlaubt.   „Wenn wir nicht bald wieder Fans in den Stadien haben, dann befürchte ich, wird der Fußball großen Schaden erleiden“, sagte Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge in der „Bild am Sonntag“ Er mache sich „größte Sorgen um die Fußball-Kultur“ und  fordert einen bundesweit einheitlichen Maßnahmenkatalog nach dem Auslaufen der Testphase am 25. Oktober.

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Auch Alexander Wehrle, der Geschäftsführer des 1. FC Köln und DFL-Präsidiumsmitglied, kämpft weiter für eine Teil-Rückkehr der Fans. Die Gesundheit aller stehe zwar im Vordergrund, doch Wehrle stellt  auch die Frage nach der Verhältnismäßigkeit. „Wir sollten uns grundsätzlich fragen, ob wir nur den  Inzidenzwert betrachten oder das   umfangreiche Hygienekonzept  der Klubs heranziehen. Unseres ist als  tragfähig und hervorragend eingestuft worden. Nicht nur ich frage mich, ob die bundesweit einheitliche Teamsport-Schutzverordnung noch zeitgemäß ist“, sagt Wehrle. Bliebe es beim Grenzwert von 35, so ist er klar dafür, den Speckgürtel mit einzubeziehen. „50 Prozent unserer Dauerkarten-Kunden kommen nicht aus Köln.“

1. FC Köln könnte Fremdkapital benötigen

Der FC hat vier Geisterspiele  in seine Planungen einkalkuliert. Danach hat der Klub  mit rund 10 000 Zuschauern pro Partie gerechnet. Doch bleiben die Zuschauer weiterhin aus, wird es auch für den FC immer schwieriger. „Was die Liquidität angeht, ist die Saison aber komplett durchfinanziert“, sagt Wehrle. Der FC werde  im Gegensatz zu Schalke 04 keine Landesbürgschaft beantragen. „Doch sollte es die ganze Saison über bei Geisterspielen bleiben, müssten wir uns Fremdkapital besorgen.“

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