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Von Podolski bis GeromelDie teuersten Transfers in der FC-Geschichte

Lesezeit 7 Minuten
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In der Transfergeschichte des 1. FC Köln waren einige Hochkaräter dabei.

Köln – Mit dem sich abzeichnenden Wechsel von Stürmer Anthony Modeste kündigt sich ein neuer Rekord in der Transfergeschichte des 1. FC Köln an. Ein Modeste-Transfer dürfte aller Voraussicht nach selbst den Wechsel von Lukas Podolski zum FC Arsenal vor fünf Jahren in den Schatten stellen. Schließlich liegt die Schmerzgrenze für einen Abschied des Franzosen doch nach Aussage des 1. FC Köln bei über 25 Millionen Euro. Ein erstes Angebot des chinesischen Clubs Tianjin Quanjian in ähnlicher Höhe hat FC-Sportchef Jörg Schmadtke bereits abgelehnt.

Wir haben uns die größten Transfers der Vergangenheit angeschaut und den weiteren Werdegang abgegebener Spieler betrachtet.

Lukas Podolski

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Lukas Podolski im FC-Dress.

Abgang zum FC Arsenal für 15 Millionen Euro

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Lukas Podolski ist in zahlreichen Rekordlisten in den Annalen des 1. FC Köln verewigt und gilt unbestreitbar als einer der größten Spieler der Vereinsgeschichte. Passend dazu führt der „Prinz“, wie er im Umfeld des Vereins genannt wird, die Liste der Transferrekorde mit einer Ablösesumme von 15 Millionen Euro an. Im Sommer 2012 wechselte Podolski zum FC Arsenal in die Premier League.

Bereits sechs Jahre vorher, im Sommer 2006, füllte sein Transfer zum FC Bayern München die Kassen des Geißbockheims mit 10 Millionen Euro, die jedoch eins zu eins wieder ausgegeben wurden, um den Fan-Liebling im Sommer 2009 nach eher durchwachsenen drei Jahren beim deutschen Rekordmeister wieder zurückzuholen.

Nach seiner zeit in der Premier League und einem kurzen Intermezzo bei Inter Mailand wechselte Podolski zum mehrmaligen türkischen Meister Galatasaray Istanbul und spielte dort zwei Jahre lang, bis er im Sommer 2017 zum japanischen Erstligisten Vissel Kobe wechselte.

Yannick Gerhardt

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Yannick Gerhardt

Abgang nach Wolfsburg für 13 Millionen Euro

Yannick Gerhardt kam als Eigengewächs aus der Kölner Jugend in den Profi-Kader des FC und spielte ab Sommer 2013 drei Jahre lang für die erste Mannschaft, bis er im Sommer 2016 für die Rekord-Summe von 13 Millionen Euro zum Bundesliga-Konkurrent VfL Wolfsburg wechselte.

Der Wechsel geschah auf eigenen Wunsch des Linksverteidigers, der sich sportlich weiterentwickeln wollte und mit dem Ziel zum VfL weitergezogen ist, international zu spielen. Dass im Fußball nicht immer alle Pläne funktionieren, zeigt sich an diesem Wunsch ganz besonders, denn wie das Schicksal es wollte, konnte Wolfsburg sich am Ende der Saison nur in der Relegation noch vor einem drohenden Abstieg in die zweite Bundesliga retten, während der 1. FC Köln sich direkt für die Europa-League qualifizieren konnte.

International konnte Gerhardt dennoch bereits einige Erfahrung sammeln, denn er ist bereits seit der U18 in der deutschen Nationalmannschaft vertreten und tritt zur Zeit mit der U21 Nationalmannschaft in Polen bei der U21 Europameisterschaft an.

Thomas Häßler

Abgang nach Juventus Turin für umgerechnet 7,8 Millionen Euro

Der Transfer auf Platz Nummer drei unserer Liste liegt schon ein wenig weiter in der Vergangenheit, ist aber aufgrund seiner Brisanz bis heute im Kollektivgedächtnis der Kölner Fans eingebrannt. Gemeint ist natürlich der offensive Mittelfeld-Spieler und FC-Legende Thomas Häßler, der von 1983 bis 1990 bei den Geißböcken spielte und in 149 Spielen 17 Tore erzielte.

Nach seinem errungenen WM-Titel mit der deutschen Nationalmannschaft im Jahr 1990 in Italien wechselte er für die damalige absolute Rekord-Summe von 15 Millionen D-Mark zum italienischen Verein Juventus Turin.

Nach dem Wechsel Häßlers und trotz der durch seinen Wechsel erwirtschafteten Summe geriet der 1. FC Köln in der darauf folgenden Zeit sowohl sportlich, als auch finanziell in eine prekäre Lage, die zeitweise sogar die Lizenzerteilung gefährdete. In dieser Zeit wurde der Begriff der verschwundenen „Häßler-Millionen“ geprägt.

Fünf Spieler auf den Plätzen vier und fünf

Jannes Horn und Kevin Wimmer

Jannes Horn

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Jannes Horn

Zugang von VfL Wolfsburg für 7 Millionen Euro

Der 20-jährige Linksverteidiger ist ein Eigengewächs aus Wolfsburger Riege und spielte eine Saison lang in der Profi-Mannschaft der Wölfe. In seiner ersten Bundesliga-Saison bekam er 13 Einsätze und lieferte zwei Torvorlagen.

Ein solider Start, doch noch ist nicht viel zu sagen über den Jungspund, außer das FC-Geschäftsführer Jörg Schmadtke in höchsten Tönen von ihm spricht. In einer Pressemitteilung des 1. FC Köln sagte er, dass der FC „mit Jannes Horn (...) einen hoch talentierten und vielseitigen deutschen U-Nationalspieler für uns gewinnen können, der sein Potenzial bereits auf Bundesliganiveau gezeigt hat.“

Kevin Wimmer

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Kevin Wimmer

Abgang nach Tottenham Hotspur für 7 Millionen Euro

Der Linksfuß wechselte im Sommer 2012 als noch eher unbekanntes Talent vom österreichischen Verein LASK Linz für 250.000 Euro zum 1. FC Köln und spielte drei Jahre lang als Bollwerk in der Innenverteidigung, sammelte in der Bundesliga Erfahrung und reifte zu einem gestandenen Verteidiger heran.

Diese Entwicklung hat sich auch für den FC gelohnt, denn im Sommer 2015 ging Wimmer für geschätzte 6 bis 7 Millionen Euro in die Premier League zu Tottenham Hotspur.

Spielerisch läuft es für den Ex-Kölner derzeit eher semi, denn seine Rolle bei Tottenham beläuft sich in den bisherigen zwei Saisons für den Premier-League-Verein eher darauf, als Reserve auf der Bank zu sitzen. Er kam in den letzten zwei Jahren gerade einmal 15 Mal zum Einsatz.

Anthony Ujah, Pedro Geromel und Anthony Modeste

Anthony Ujah

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Anthony Ujah

Abgang nach Werder Bremen für 4,5 Millionen Euro

Der nigerianische Mittelstürmer kam im Sommer 2012 zuerst auf Leihbasis vom FSV Mainz 05 zum 1. FC Köln, der bereits in der nächsten Saison die Kaufoption zog und Ujah für 2,3 Millionen Euro verpflichtete.

In der zweiten Bundesliga agierte er als Offensiv-Motor und erzielte in zwei Saisons satte 24 Tore und sechs Vorlagen. In der ersten Bundesliga-Saison mit dem FC verbuchte er zehn Treffer, drei Vorlagen und schoss weitere drei Tore im DFB-Pokal.

Im Sommer 2015 wechselte er für 4,5 Millionen Euro zum Bundesliga-Konkurrenten SV Werder Bremen, für den er eine Saison spielte. Die elf Tore und fünf Vorlagen auf seinem Konto reichten als Anreiz für den chinesischen Club Liaoning FC, Bremen die traumhafte Summe von 11,5 Millionen Euro für den Stürmer zu bieten, die der Verein dankend annahm. 

Im Sommer traffen Ujah und sein alter Verein sich in China bei einem Testspiel während der Asien-Reise des 1. FC Köln wieder. Die Geißböcke siegten 5:0.

Petro Geromel

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Geromel zu seinen FC-Zeiten.

Zugang von Vitoria Guimaraes (Portugal) für 4,5 Millionen Euro

Der brasilianische Innenverteidiger kam im Sommer 2008 vom portugiesischen Erstligisten Vitoria Guimaraes für die stolze Summe von 4,5 Millionen Euro zum 1. FC Köln, der damals frisch in die erste Bundesliga aufgestiegen war.

Für den FC bestritt der Brasilianer, der zeitweise als einer der besten Innenverteidiger der Bundesliga gezählt werden konnte, 116 Erstliga-Spiele, ehe er 2012 zunächst nach Spanien an RCD Mallorca und später dann an Gremio Porto Alegre nach Brasilien ausgeliehen wurde. Im Dezember 2014 kaufte der brasilianische Club den Innenverteidiger.

Im Alter von 30 Jahren wurde Geromel noch eine späte Adelung seiner Karriere zuteil, da er für ein WM-Qualifikationsspiel gegen Kolumbien in die brasilianische Nationalmannschaft berufen wurde.

Anthony Modeste

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25-Tore-Mann: Anthony Modeste

Zugang von TSG Hoffenheim für 4,5 Millionen Euro

Anthony Modeste kam im Sommer 2015 als Sturmersatz für seinen Namensvetter Anthony Ujah von TSG Hoffenheim für 4,5 Millionen Euro zum FC. Der französische Stürmer setzte sich vor seiner ersten Saison als Geißbock ein Ziel: 15 Tore bis zum Ende der Saison hatte er sich vorgenommen und dieses Versprechen hielt er ein. Nach Saisonschluss standen 15 Liga-Treffer und zwei weitere im DFB-Pokal auf seinem Konto.

In der vergangenen Saison ging er mit dem selben Ziel an den Start und – da sind sich alle FC-Fans und wohl auch die restliche deutsche Fußball-Gemeinde einig – übertraf mit 25 Liga-Toren und zwei weiteren im Pokal alle Erwartungen bei weitem.

Wie es mit dem Offensiv-Wunder Modeste, der sich mit seinem überragenden Anteil an der Qualifizierung für die erste Europa-League-Teilnahme seit 25 Jahren in die Herzen der FC-Fans geschossen hat, weitergeht, ist noch nicht klar. Alle Zeichen deuten jedoch darauf hin, dass er mit einem Rekord-Transfer ins Reich der Mitte die Liste der teuersten FC-Transfers bald anführen und den 1. FC Köln verlassen wird.