FC heute Abend gegen FürthFlutlicht, 40.000 Zuschauer: Köln ist bereit

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Der 1. FC Köln will am Freitagabend 40.000 Zuschauer im Rhein-Energie-Stadion begrüßen. 

Köln – Mancher Fan des 1. FC Köln wird heute Abend womöglich schon wieder mit einem leichten Grimmen im Bauch zum Stadion fahren. Dank der neuen Corona-Bestimmungen dürfen 40.000 Zuschauer das Spiel gegen die SpVgg Greuther Fürth in Müngersdorf erleben. Der FC ist seit vier Partien ungeschlagen, geht als Tabellen-Siebter in den Spieltag – und der Gegner stellt eine Mannschaft, die im Sommer zwar sensationell aufstieg, bislang aber von sechs Partien fünf verloren hat und mit nur einem Punkt auf dem letzten Platz steht.

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So könnte der FC gegen Fürth spielen.

Mit einem Sieg unter Flutlicht könnte der FC seinen Anhängern also einen perfekten Start ins Wochenende bescheren. Allerdings ist der 1. FC Köln nicht unbedingt ein Verein, der seine Fans glücklich macht, wenn gerade alle bereit dazu scheinen. In manch geplagter Fanseele tauchen etwa Erinnerungen auf an den 11. April 1995, als der FC im Pokal-Halbfinale den damaligen Zweitligisten VfL Wolfsburg empfing und nach einem 0:1 vor 36.000 Zuschauern aus dem Wettbewerb stürzte - unter Flutlicht.

Aber das ist lange her, Steffen Baumgart hat seine Mannschaft bislang jeweils zu Höchstleistungen getrieben – die Gefahr eines Versagens gegen Fürth scheint gering. Möglich dagegen ist, dass der Aufsteiger eine starke Leistung liefert. Es wird definitiv ein intensives Spiel.

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Thielmann fehlt

Jan Thielmann fehlt erneut wegen einer Erkrankung, das schränkt Baumgarts Möglichkeiten in der Offensive ein wenig ein. Für Thielmann ist es doppelt ärgerlich: Der 19-Jährige verpasst nicht nur das Bundesligaspiel gegen die Gäste aus Franken. Er wäre auch in der kommenden Woche erstmals zur U-21-Nationalmannschaft gereist, musste seine Nominierung aber zurückgeben.

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Rafael Czichos (l.) und Jorge Meré

Steffen Baumgart hat dennoch eine herzeigbare Auswahl im Angriff: Hinter den Stürmern Anthony Modeste und Sebastian Andersson spielte am vergangenen Samstag in Frankfurt (1:1) Ondrej Duda, der sich immer besser ins Kölner Spielsystem einfindet und zwar keine großen Offensiv-Akzente im Kampfspiel im Deutsche Bank Park setzte. Aber einmal mehr läuferisch herausstach. Für Duda kam in der Schlussphase Mark Uth, der gewiss nicht nach Köln zurückgekehrt ist, um auf der Bank zu sitzen. Womöglich ist Uth der richtige Mann, um im eigenen Stadion gegen den Aufsteiger zu beginnen.

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In der Viererkette hat sich Baumgart bereits auf das Duo Rafael Czichos und Jorge Meré festgelegt. Czichos zeigte in Frankfurt erneut eine reife Leistung, Meré überzeugte, als er nach 35 Minuten für Luca Kilian kam, der bei einem Zusammenstoß mit Timo Horn ein leichtes Schleudertrauma erlitten hatte.

Vor einer Woche unterlagen die Fürther dem FC Bayern 1:3 und sahen dabei nicht allzu schlecht aus, wobei es regelmäßig vorkommt, dass die Bayern einen Gegner schlagen, ohne ihn zu demütigen. Die Franken haben in diesem Sommer viel neues Personal verpflichtet, noch sind nicht alle Abläufe eingespielt. Kurios: Vor zweieinhalb Jahren verhalf Steffen Baumgart Fürths aktuellem Trainer Stefan Leitl ins Amt, als er die Kleeblätter mit dem SC Paderborn 6:0 besiegte und Coach Damir Buric aus dem Amt fegte.

Zwei Traditionsvereine

Immerhin sechs deutsche Meistertitel sind im Spiel, wenn der 1. FC Köln auf die SpVgg Greuther Fürth trifft. Zwar liefen die Franken seinerzeit (1914, 1926 und 1929) noch als SpVgg Fürth auf, doch beim legitimen Folgeverein zieren heutzutage drei silberne Sterne über dem Vereinswappen das Trikot zur Erinnerung an diese Titel. Umso erstaunlicher ist es eigentlich, dass sich die beiden Traditionsvereine erstmals in einer Begegnung der höchsten Spielklasse gegenüberstehen. Die Erklärung ist die unterschiedliche Entwicklung in der Nachkriegszeit. Während der Stern des 1. FC Köln zu strahlen begann, ging es für die SpVgg immer weiter bergab. Tiefpunkt war der Absturz in die Landesliga 1987.

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Fürths Trainer Stefan Leitl

Neben zwei Aufeinandertreffen im DFB-Pokal (1975 und 2003), von denen beide Vereine je eines für sich entscheiden konnten, stehen 16 Partien in der 2. Bundesliga zu Buche. So deutlich wie in der letzten gemeinsamen Saison im Unterhaus 2018/19 ging es dabei nicht zur Sache: Beide Spiele gewann der FC mit jeweils 4:0. Besonders der deutliche Auswärtssieg im Sportpark Ronhof dürfte den FC-Anhängern in guter Erinnerung geblieben sein, bedeutete dieser Erfolg doch gleichzeitig den Aufstieg.

Im Liga-Betrieb musste sich der FC im heimischen Müngersdorf nur einmal geschlagen geben. Beim 0:2 am 29. April 2007 erzielten Andreasen (22.) und Cidimar (80.) die Tore. Dreimal gewann der FC mit einem Tor Vorsprung und dreimal wurden die Punkte geteilt. (ksta)

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