Jonas Hector zurück im Training1. FC Köln will Uth und Dragovic

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Friedhelm Funkel bleiben noch zwei Trainingstage bis zum Spiel gegen Schalke. 

Köln – Der Mittwoch begann für den 1. FC Köln mit einer guten Nachricht. Nach zehntägiger Pause trainierte Jonas Hector wieder mit der Mannschaft. Zuletzt hatte den Kapitän eine Risswunde am Bein aus der Partie gegen Freiburg (1:4) gestoppt. Am Samstag in Berlin stand er zwar vor der Rückkehr, doch Trainer Friedhelm Funkel nahm seinen Führungsspieler nicht in den Kader.

Im entscheidenden Spiel am Samstag (15.30 Uhr, Rhein-Energie-Stadion) gegen Schalke 04 wird Hector wieder zur Verfügung stehen. Eine wichtige Personalie – der Ex-Nationalspieler  gehört zu den wenigen Profis mit Führungsanspruch in der Kölner Mannschaft. Ob der 30-Jährige gegen Schalke tatsächlich auf dem Platz stehen wird, ist nach bislang einem Training zwar noch unklar. Doch die Zuversicht ist groß.

Skhiri fehlt gesperrt

Hectors Rückkehr ist umso wichtiger, da sein Mittelfeld-Kollege Ellyes Skhiri in Berlin seine fünfte Gelbe Karte sah und gesperrt ist. An Hectors Seite wird aller Voraussicht nach Salih Özcan beginnen. Der Ehrenfelder hat seinen auslaufenden Vertrag beim FC noch immer nicht verlängert. Doch beschlossen ist  noch nichts. Die Glasgow Rangers sollen Interesse am ehemaligen Kapitän der deutschen U21-Nationalelf haben, doch will man das Saison-Ende abwarten – und die Meinung des neuen Trainers Steffen Baumgart hören, bevor man den Spieler ablösefrei ziehen lässt.

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Gegen Freiburg und die Hertha wurde Özcan jeweils eingewechselt und überzeugte mit Entschlossenheit, Zweikampfstärke und gutem Auge – Tugenden, die der 23-Jährige in seinen Kölner Jahren zwar immer wieder, aber nach wie vor nicht nachhaltig unter Beweis stellte. Am Samstag soll Özcan seiner Mannschaft gegen Schalke ausreichend Stabilität verschaffen, um trotz der nötigen offensiven Ausrichtung nicht anfällig für Konter zu sein.

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Der FC muss gewinnen, doch wird es darauf ankommen, das Risiko angemessen zu dosieren. Selbst im Fall eines Sieges wird Friedhelm Funkels Mannschaft erst nach dem Schlusspfiff wissen, ob es noch einmal gereicht hat für ein weiteres Jahr Bundesliga oder wenigstens die Relegation. Auf den Anzeigetafeln im Rhein-Energie-Stadion werden keine Zwischenstände eingeblendet, aus Sicht der Kölner wird es am Samstag zweitrangig sein, wie die Konkurrenz spielt. Denn der FC braucht so oder so einen Sieg, da gibt es nichts mehr zu taktieren.

Schalker Überraschung gegen Frankfurt

Für die Schalker gilt dasselbe, sie haben schon alles verloren, was es für einen Verein derartiger Größe zu verlieren gibt. Die Mannschaft ist schwierig einzuschätzen. Am vergangenen Wochenende schlug Schalke die Frankfurter Eintracht durch drei Tore in elf Minuten 4:3, allerdings sind die Frankfurter ein unstetes Ensemble, seit ihr Trainer Adi Hütter seinen Abschied nach Mönchengladbach angekündigt hat. Der Schalker Erfolg war vor allem mit der Frankfurter Fahrigkeit zu erklären. Eine Kölner Mannschaft, für die es um alles geht und die unbedingt siegen will, wird den Schalkern eine andere Art Kampf liefern.

Ein Spieler bei den Königsblauen sitzt ein wenig zwischen den Stühlen: Mark Uth war in der Rückrunde der vergangenen Saison an den FC ausgeliehen, wurde dort zum Leistungsträger und wäre gern über den Sommer hinaus geblieben. Doch die Schalker verlangten ihn zurück – und bekamen einen Spieler, dem anzumerken war, dass er lieber in seiner Kölner Heimat geblieben wäre. Nach dieser Saison wird Uth die Schalker verlassen, die sich sein Gehalt von rund vier Millionen Euro nach dem Abstieg noch weniger werden leisten können als jetzt. Sollten die Kölner den Klassenerhalt schaffen, scheint ausgemacht zu sein, dass Uth im Sommer ans Geißbockheim zurückkehrt. Für ein Engagement beim FC würde er seine bisherigen Einkünfte um mindestens die Hälfte reduzieren.

Uth dürfte Schwierigkeiten beim Gedanken haben, seinen Heimatklub im Trikot der längst abgestiegenen Schalker in die Zweitklassigkeit zu schicken. Angesichts dieser Konstellation ist kaum damit zu rechnen, dass der ehemalige FC-Profi und jetzige Schalker Trainer Dimitrios Grammozis seinen Spieler in einen derartigen Konflikt schickt. Uth dürfte also auf der Bank beginnen – und dort bleiben.

Nachwuchs bemüht sich

Zuletzt sorgten bei Schalke die jungen Spieler aus der Regionalliga-Reserve für Aufsehen, es wird also Aufgabe der Kölner sein, den Nachwuchsleuten beim Gegner früh die Freude am letzten Spiel einer Saison zu nehmen, die aus Schalker Sicht ohnehin längst vorbei ist. Zwar habe es bislang keine Nachrichten an den Freund im fremden Team gegeben, heißt es aus der Kölner Mannschaft. Doch wird es gewiss Versuche geben, den Gegner von einem entspannten Gang in den Urlaub  überzeugen zu lassen.

Die Kölner Planung für die nächste Saison hat bei aller Dramatik der aktuellen bereits begonnen. Dejan Ljubicic, der Kapitän von Rapid Wien, ist bereits für das defensive Mittelfeld verpflichtet. Ein weitere Kandidat ist zwar gebürtiger Wiener, muss aber nur die Rheinseite wechseln: Von Bayer 04 Leverkusen soll sich Aleksandar Dragovic den Kölnern anschließen. Der Vertrag des 30-Jährigen Innenverteidigers läuft aus.

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