Kommentar nach dem 0:5 in MainzDer 1. FC Köln wandelt auf einem schmalen Grat

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Die Kölner Jonas Hector (v. l.); Ellyes Skhiri und Timo Hübers hadern nach der Klatsche in Mainz.

Köln – Der 1. FC Köln hat nach elf Bundesliga-Spieltagen 16 Punkte auf dem Konto. Das ist eine gute Bilanz. Ganz im Gegensatz zur Saison 2017/18, in der die Kölner zuletzt auf Europas Bühne spielten und brutal abstürzten, wird der Klub diesmal mit der Abstiegsfrage wohl nichts zu tun haben. Dafür hat der FC bereits zu viel Vorsprung auf die gefährdeten Plätze, unter Trainer Steffen Baumgart scheint die Mannschaft zu gefestigt, um in einen absoluten Negativlauf zu geraten. Der Kader ist breiter aufgestellt, einzelne Ausfälle kann er kompensieren. Und zudem gibt es Vereine in der Liga, die einfach deutlicher weniger Substanz aufweisen.

Doch der Trend ist nicht der Kölner Freund. Der FC hat jetzt vier der vergangenen fünf Pflichtspiele verloren und dabei 15 Gegentore kassiert. Das sind eindeutig zu viele, auch wenn der FC zwei Partien (in Gladbach und in Mainz) über einen langen Zeitraum in Unterzahl bestreiten musste und allein in diesen zehn Treffer kassierte. Doch diese Platzverweise waren nicht das Resultat einer Verschwörung, sondern berechtigt. Bereits zum vierten Mal in dieser Spielzeit musste ein Kölner Spieler vorzeitig in die Kabine und schwächte damit seine Mannschaft personell. Es zeigt sich: Für ein Unterzahl-Spiel hat der FC allem Anschein nach kein Konzept, keine passende Strategie. Totale Zusammenbrüche in Gladbach und Mainz waren die Folge.

Zu viele individuelle Fehler

Der 1. FC Köln wandelt in dieser Spielzeit auf einem schmalen Grat. Das ist keine Überraschung, sondern das logische Schicksal eines Vereins, der finanziell nicht auf Rosen gebettet und nicht in der Lage ist, auf dem Transfermarkt im großen Stil tätig zu werden. Willen und Intensität zeigt die Kölner Mannschaft praktisch in jedem Spiel, die Spieler folgen ihrem Trainer bedingungslos. Doch in Zählbares umsetzen kann die Mannschaft das nur, wenn sie die Zahl der individuellen Fehler deutlich begrenzen kann und vieles passt. Doch das war zuletzt zu oft nicht der Fall.

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Eine Trumpfkarte für den 1. FC Köln ist der Zusammenhalt. Die Mannschaft und der Stab bilden eine  Einheit. Und wer erlebt hat, wie 4000 mitgereiste Fans ihre Mannschaft auch nach dem Untergang in Mainz angefeuert und gefeiert haben, der weiß, welchen Rückhalt dieser FC genießt. Doch er sollte seine Anhänger nicht zu oft enttäuschen.

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